Die einzigartige Liturgie der Osternacht spricht wie kein anderes Ritual Herz und Verstand der
teilnehmenden Gläubigen an.
Die Osterkerze, am Osterfeuer entzündet, wird durch die dunkle Kirche getragen und soll deutlich
machen, dass der Auferstandene Licht im menschlichen, vom Tod geprägten Leben ist. Indem die
Gläubigen ihre Kerzen an der hereingetragenen Flamme entzünden, bekennen sie diesen Glauben.
Die Osterkerze als Symbol für den auferweckten Jesus von Nazareth brennt bis Pfingsten im
Altarraum. Bei jeder Taufe wird an ihr die Taufkerze entzündet als Symbol dafür, dass durch das
Übergießen mit Wasser der Täufling mit Christus gestorben ist und durch ihn nicht im Tode bleiben
wird: "Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir auch mit ihm leben" (2. Timotheusbrief
Kapitel 2, Vers 11). Beim Auferstehungsgottesdienst steht die Osterkerze am Sarg und erinnert als
Symbol an die von Gott in der Taufe gemachte Zusage der Auferweckung aus dem Tode.
Symbole an der Osterkerze
Auf der Osterkerze befinden sich die folgenden Symbole:
die Buchstaben Alpha und Omega,
ein Kreuz,
die Jahreszahl
und Wachsnägel.
Der erste (Alpha) und letzte Buchstabe (Omega) des griechischen Alphabetes symbolisieren, dass
der Auferstandene für die Menschen "alles ist". In der Geheimen Offenbarung heißt es: "Siehe, er
kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, ... Ich bin das Alpha und das Omega, spricht
Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung."
Das Kreuz weist auf seinen Tod hin, und die Jahreszahl soll daran erinnern, dass auch heute Gott
am Werk ist, einen neuen Himmel und eine neue Erde zu schaffen.
Die Wachsnägel symbolisieren die fünf Wundmale Jesu: die Nägel der Hände, der Füße und der von
der Lanze durchbohrten Seite. Sie werden daher auch in der Form eines Kreuzes gesteckt.
Symbol Fisch
Bis zum Beginn des dritten Jahrhunderts war das Symbol des Fisches, bestehend aus zwei
gekrümmten Linien, das Erkennungszeichen unter Christen. Zeichnete eine Person einen Bogen und
vollendete sie eine andere Person mit dem Gegenbogen zum Fisch, so gab man sich als Christ zu
erkennen. Der Fisch konnte zum Symbol des Glaubens werden, weil das griechische Wort für Fisch
(I CH TH Y S) über seine fünf Buchstaben als Glaubensbekenntnis: Jesus – Christus
– Gottes – Sohn – Erlöser gelesen werden kann. Das Symbol des Fisches ziert seit
den 70er Jahren viele Fahrzeuge als Bekenntnis zum christlichen Glauben, wurde also regelrecht
wiederbelebt.
Symbol Christus-Monogramm
Im Frühchristentum ist das Kreuz als christliches Symbol unbekannt. Das ursprüngliche Symbol war
das Christus-Monogramm (Namenskürzel) XP
(Chi, Rho): die ersten zwei Buchstaben des griechischen Wortes für Christus. Volkstümlich
werden diese beiden Buchstaben, ineinander geschrieben (PX), mit den lateinischen Buchstaben PX
bezeichnet. Erst nach der Abschaffung der Kreuzigungsstrafe im Jahre 320 wurde das Kreuz neben dem
Christus-Monogramm XP und dem Fisch zu einem Glaubenssymbol, um ab dem 5. Jahrhundert aufgrund der
aufkommenden Verehrung des Kreuzes Christi durch Beschluss des Konzils von Ephesos zum offiziellen
Symbol christlichen Glaubens zu werden.
Symbol Kreuzesformen
In den westlichen christlichen Kirchen ist das lateinische Kreuz das am weitesten verbreitete.
Der Längsbalken ist länger als der Querbalken. Das Kreuz steht als Symbol für den Opfertod Jesu
Christi, sowie für die Verbundenheit des Menschen mit Erde und Mitmenschen (Querbalken des Kreuzes)
und mit Gott (Längsbalken des Kreuzes). Hingegen hat das griechische Kreuz gleichlange Balken. Das
Papstkreuz als offizielles Symbol des päpstlichen Amtes weist drei Querbalken auf, die die drei
päpstlichen Gewalten (Priester-, Hirten- und Lehr-gewalt) symbolisieren. Wie verschieden Kreuze
gestaltet werden können, zeigen das Kreuz der russisch-orthodoxen Kirche sowie das
Malteserkreuz.