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Liebe Leserin, lieber Leser,

der Pfarrbrief kann – und will – nicht tagesaktuell sein, aber er möchte Themen aufgreifen, die die Menschen bewegen. Schon Anfang des Jahres hatten wir beschlossen, uns dem Thema "Fremdheit" zu widmen, nicht ahnend, dass es durch die große Zahl der Flüchtlinge eine solch dringliche Aktualität gewinnen würde.


Sehr bewusst wollen wir jedoch mit dem Schwerpunkt "Fremdheit" das Thema weiten, es nicht auf die Flüchtlingsthematik eingrenzen, um so vielleicht das Verstehen zu erweitern. Erfahrungen mit Fremdsein kennen wir alle, und je nach Einstellung oder Erfahrung ist das Fremde spannend, attraktiv und anregend, oder es ist beängstigend, bedrohlich, mahnt zu Vorsicht und Distanz; aus Abgrenzung kann Abwertung werden. Gänzlich fremd sind für fast alle von uns Erfahrungen, die viele Flüchtlinge machen: existenzielle Bedrohung des eigenen Lebens oder der nächsten Angehörigen sowohl im Herkunftsland als auch auf der Flucht, Entbehrung, Hunger und Durst. Fremd sein können auch kulturelle Prägungen, religiöse Einstellungen …


Ganz unterschiedliche Menschen haben uns Antwort gegeben auf die Fragen, die uns in der Redaktion bewegt haben: Wie entstehen Fremdheitsgefühle? Wie können negative Seiten überwunden, positive präsent werden? Wie wandelt sich Fremdheit in Vertrautheit?

Danke allen für die Auskunftsbereitschaft. Die Aussage der Schweizer Historikerin und Politologin Regula Stämpfli hat mich sehr nachdenklich gemacht: "Letztlich ist Fremdheit in der Fremde leichter zu ertragen als in der Heimat."

 

Ich wünsche Ihnen, dass die Beschäftigung mit dem und den Fremden sie in Ihrem Beheimatetsein stärkt und damit offener macht für alles Neue und Fremde, das Ihnen begegnet – im Advent, zu Weihnachten, im neuen Jahr.

Auf Wiederlesen!

 

Für die Pfarrbriefredaktion,

 

Ihre
Ingrid Rasch

 
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