... die Schließung von St. Severin, die wegen umfangreicher Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen ab Herbst dieses Jahres voraussichtlich für bis zu zwei Jahre nötig ist, dann erhoffe ich / dann befürchte ich:
Philipp Oestermann:
"Ich finde es gut, wenn der Umbau schnell vorbei ist. Ich glaube, die Gemeinde könnte
schrumpfen, das fände ich nicht gut. Ich hoffe, dass die meisten mitgehen und bleiben."
Gika Bäumer:
"Ich begreife das als Chance, es ist einfach spannend. Maternus ist eine wunderschöne Kirche mit
so viel Raum. Und ich glaube, mit ein wenig Entfernung wird man das Alte mit neuen Augen sehen. Ich
habe Lust auf das Neue."
Maria Hiertz:
"Ich befürchte, dass viele der Älteren den Weg nicht nach Maternus finden, dass sie ihre Heimat
verlieren, weil ihnen der Weg zu weit ist. Aber ich hoffe auch, dass sie wirklich gut an die
Vergangenheit anknüpfen können."
Hartmut Hilgers:
"Für uns ist der Weg nicht zu weit nach Maternus, aber ich denke, es gibt einige, die nicht mehr
so mobil sind, die werden sicher in die Messe im Krankenhaus gehen und da vielleicht auch bleiben.
In Maternus erlebe ich eine wohltuende und ruhige Atmosphäre, ob das so bleibt, wenn die
11-Uhr-Messe da ist, wage ich zu bezweifeln."
Daria Dombrowsky:
"Ich befürchte, dass ich noch schlechter einen Parkplatz finde als bisher. Ich komme ja aus dem
Rechtsrheinischen und bin sehr gern hier in der Gemeinde. Aber unabhängig davon denke ich, da wird
es eine Lösung geben, und ich verspreche mir von dem Wechsel, dass man vielleicht in Maternus
Menschen anspricht, die man jetzt nicht im Blick hat, die dort eine Heimat finden."
Marion Creutz:
"Ich befürchte, dass die veranschlagten Zeiten für die Renovierungsarbeiten überschritten
werden. Und ich hoffe, dass das lebendige Gemeindeleben nicht unter der Schließung der
Severinskirche leidet, die ja doch den Mittelpunkt bildet, und ich hoffe, dass durch verschiedene
Gottesdienste in der Krypta die "Seele" erhalten bleibt."
Dietmar Teuber:
"Ich fürchte, es wird in dieser Zeit sehr schwer werden, das Gemeindeleben wie bisher aufrecht
zu erhalten. Dafür ist die Entfernung nach St. Maternus einfach zu groß. Die Kirche St. Maternus
ist übrigens vielen Severinern fast völlig unbekannt. Ich hoffe, dass die Sanierung wirklich in 1-2
Jahren abgeschlossen ist. Wann wird in Köln schon mal was pünktlich fertig? Dann beginnt die
Arbeit, die Gemeinde wieder zusammenzuführen. Dies wird bestimmt keine leichte Aufgabe sein. Es
wird viel Kraft und Energie von den Verantwortlichen, Angestellten und freiwilligen Helfern
benötigt werden."
Agnes Frings:
"Ich hoffe sehr stark, dass ich es noch erlebe, dass die Kirche in frischem Glanz erstrahlt, und
dass viele Leute sich daran erfreuen können. Ich fürchte, dass es nach der Renovierung statt der
Bänke Stühle geben könnte, das wäre mir nicht recht. Und ich bin in Sorge, ob das Kreuz noch da
hängen wird, wo es jetzt hängt. Ich befürchte auch, dass die Gemeinschaft vielleicht verloren geht,
dass die Leute sich verlaufen und nicht wiederkommen."
Regina Kochs:
"Das wird eine befruchtende Veränderung; in jeder Veränderung steckt ein Neuanfang. Ich erhoffe
mir durch die Neuorientierung auf einen anderen Raum hin auch eine innere Neuorientierung. Ich habe
gerade die Erfahrung gemacht, dass ich nach längerer Abwesenheit von meiner vertrauten Umgebung das
Vertraute und Alte mit neuem Blick sehen und wertschätzen kann – so etwas erhoffe ich mir
auch für unsere Gemeinde."
Gerd Schmidt:
"Als Kirchenmusiker pendele ich ohnehin, für mich ist das Alltag. Und Bewegung schadet ja nicht,
sondern weitet den Horizont; das trifft für jedes Alter zu, auch für das hohe Alter von 1600
Jahren, das wir hier mit der Kirche haben. Ich setze darauf, dass manches neu wahrgenommen wird und
sich entwickeln kann. Und wer nur zurückschaut und rückwärtsgewandt ist, der erstarrt zur Salzsäule
(vgl. Genesis Kapitel 19, Verse 1-29)."
Richard Danebrock:
"Im Augenblick erkenne ich gar nicht, warum so eine große Maßnahme nötig ist, aber das werden
wir sicher noch erfahren. Für uns ist der Weg zu weit nach Maternus, wir werden wohl nach St. Paul
gehen oder vielleicht auch woanders hin. Ich hoffe sehr, dass ich mit wachem Verstand die
Neueinweihung noch miterlebe. Immerhin habe ich schon 1939 als Messdiener in der Hörnchensmesse das
Weihrauchfass geschwungen.
Und ohne Severin hätte ich meine Frau nicht kennengelernt. Also mit St. Severin verbindet sich
für mich sehr viel."
Linda Altmeyer:
"Der Umzug nach St. Maternus sollte nicht als "schlecht" oder "gut" beurteilen werden. Er bringt
positive und negative Aspekte mit sich. Viele kennen Maternus bisher nur als die "Nebenkirche", sie
wird dann im Vordergrund stehen. Einige werden sie bestimmt erst dadurch wirklich wahrnehmen, und
St. Maternus bekommt die Chance, sich von der schönsten Seite zu präsentieren! Dass auch
persönliche Feste wie Taufen, Kommunionfeiern, Firmungen und Hochzeiten dort gefeiert werden, kann
für manche schwierig sein, die besonders vertraut sind mit St. Severin, z.B. selbst da getauft
wurden oder zur Kommunion gegangen sind. Ich selbst werde diesen Winter gefirmt werden; meine Taufe
und meine Kommunion fanden in St. Severin statt; ich habe einen viel näheren Bezug zu St. Severin
als zu St. Maternus. Ich wäre gerne in St. Severin zur Firmung gegangen, auch wenn der Ort
letztendlich keine entscheidende Rolle spielt. Jeder möchte lieber ein besonderes Fest an einem ihm
vertrauten Ort feiern. Dennoch: Im Ganzen freue ich mich, dass St. Maternus nun die Hauptkirche
sein wird. Die Kirche ist groß und hell und strahlt Fröhlichkeit und Offenheit aus. Das finde ich
besonders schön."