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"Nix bliev, wie et es ..."

©SilviaBins

… immer, wenn diese Überschrift in den letzten Jahren in unserem Wochenzettel auftauchte, wussten die LeserInnen: Aha, jetzt wird eine personelle Veränderung oder Reduzierung verkündet. Und in der Tat gibt es eine diesbezüglich schlechte Nachricht. Am 20.6.2014 erreichte uns ein Brief aus der Personalabteilung des Generalvikariates, in dem es zur Frage der Nachfolge des zum 1.1.2014 in den Ruhestand gegangenen Pfarrers J. Krautkrämer heißt: "… bedauern wir, Ihnen mitteilen zu müssen, dass die noch vakante Planstelle für einen Priester in Ihrem Seelsorgebereich St. Severin zurzeit nicht besetzt werden kann … Wir bitten Sie, konstruktiv mit der Situation umzugehen und das pastorale Handeln in Bezug auf die gegebene Situation hin anzupassen."

"Konstruktiv mit dieser Situation umgehen" – eine interessante Formulierung, wenn es darum geht, eine Reduzierung im Seelsorge-Team um ein Drittel verkraften zu müssen. Trotzdem will ich diesen Gedanken im Hinblick auf die Renovierung unserer Pfarrkirche St. Severin und dem damit verbundenen Thema dieses Pfarrbriefes aufgreifen und fragen, wie wir mit dieser konkreten Situation konstruktiv umgehen sollen, wollen, müssen, werden.

 

Konstruktiv sind wir schon im Vorfeld des Umbaus geworden: Unter der Leitung unserer Pfarrverwalterin Jutta Ollig haben wir vier "Säulen" gebildet, in denen sowohl Mitglieder des Pfarrgemeinderates als auch des Kirchenvorstandes mitarbeiten: Bau, Konzeption und Gestaltung, Kommunikation, Liturgie und pastorale Konsequenzen.

Als konstruktiv sehe ich auch unser Bemühen an, die (Gottesdienst-) Gemeinde so weit wie möglich mit zu beteiligen – wie z.B. bei einer Frageaktion zu den Kirchenbänken am Pfarrfest.

Als Positivum werte ich auch, dass mit 
Sicherheit in den kommenden beiden Jahren unsere Kirche St. Maternus und die Art, an diesem Ort Gottesdienst zu feiern, von uns allen mehr in den Blick genommen und wertgeschätzt wird. "Nix bliev, wie et es …" manchmal muss auch etwas getan werden, damit etwas Wertvolles und Wichtiges erhalten bleibt.

 

Dies scheint mir mit der (notwendigen) Renovierung unserer Pfarrkirche St. Severin der Fall zu sein. Denn es geht um einen Ort, an dem seit vielen Generationen "Gott ein Haus baut, das lebt" (wie wir bei der Pfarrprozession gesungen haben): Ein Ort, an dem kleine und große Menschen zusammen kommen; welche, die "jet an de Föß han" und andere, die nix haben; Glaubende und Suchende – und ich wünsche uns allen, dass wir in diesem Sinn Gemeinde Jesu Christi bleiben; eine Gemeinde, die bunt, vielfältig und lebendig bleibt, auch in kommenden Generationen.

 

Und ich wünsche mir, dass neben St. Maternus und St. Paul, neben Kartäuser- und Lutherkirche "unser" St. Severin ein Ort bleibt, wo Menschen sagen können: Hier fühle ich mich wohl; hier fühle ich mich zu Hause; ein Ort, wo ein jeder (sicher) wohnen kann und sich nicht mehr ängstigen muss (vgl. 2. Buch Samuel, Kapitel 7, Vers 10); ein Ort, der mir vermittelt: Hier musst du nichts haben – hier kannst du sein; so sein, wie du bist – und nicht zuletzt ein Ort, wo die Ahnung von einem Gott lebendig bleibt, der nicht nur zu König David sagte: "Ich bin überall mit dir gewesen, wohin du auch gegangen bist – und ich werde mit dir gehen, was die Zukunft auch bringen mag. Hab also keine Angst."

 

Ihr und Euer Pastor Johannes Quirl

 

 
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