Woran machen Sie es fest, ob Sie sich glücklich oder unglücklich fühlen? Hängt das Glück von der Verwirklichung eines Traums oder von der Erfüllung eines Wunsches ab? Empfinden Sie Glück als einen länger andauernden Zustand oder als Belohnung eines anstrengenden Weges? Stellen Sie sich Glück als einen dauerhaften Zustand vor oder eher als flüchtigen Moment? Steht vielleicht sogar ihr ganzes Leben unter der Vorgabe, ein Pechvogel oder Glückspilz zu sein?
Ich bevorzuge es, Glück nicht so hoch aufzuhängen, nicht an einem einzigen bedeutenden Ereignis
festzumachen. Vielmehr versuche ich jeden Tag, kleine Glücksmomente wahrzunehmen und
wertzuschätzen. Gerade im Hinblick auf die vielen schlechten Nachrichten, die täglich auf mich
einströmen, finde ich es wichtig, auch das Gute und Hoffnungsvolle zu sehen.
Das kann ein Sonnenstrahl sein oder das warme Licht einer Kerze. Ein freundlicher Blick, ein
Wort, das mich berührt, oder ein aufmunterndes Gespräch. Gemeinsames Lachen, das eine angespannte
Situation auflöst. Jemand, der im Straßenverkehr auf seine Vorfahrt verzichtet oder auf seinen
Sitzplatz im Bus. Eine Antwort auf eine Frage oder eine Lösung für ein Problem. Versöhnung nach
einem Streit.
Ich finde es wichtig, den Geschenkcharakter meines Lebens wahrzunehmen. Ich bin nicht in der
Lage, mein Leben nur für mich allein zu leben. Ich bin auf viele andere angewiesen, die
Wesentliches zu meinem Lebensglück beitragen. In gleicher Weise macht es mich glücklich, anderen
etwas von mir zu schenken. Es macht mein Leben wertvoll, etwas geben und verschenken zu können.
Das Weihnachtsfest verdeutlicht, wie sich Gott in seinem Sohn den Menschen schenkt. So will ich
daran glauben, dass mein Leben von Gott begleitet, beschützt und gesegnet ist.
♦
Matthias Thomas