Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, Foto: Helen Streich
Koordiniert wird die ehrenamtlich arbeitende Gruppe der sieben Patinnen und Paten in St. Severin
von Tilo Müller-Weinitschke und seinem Stellvertreter Peter Kolakowski. Die Begleiter schenken
Jugendlichen nicht nur ihre eigene Berufs- und Lebenserfahrung mit wertvollen Tipps für den Start
ins Erwachsenenleben, sondern auch etwas, was sie nur selten bekommen: Aufmerksamkeit, Verständnis,
Respekt, Empathie und Solidarität. Die Patinnen und Paten werden dabei selbst überreich beschenkt:
mit Dankbarkeit, frohen Herzen, Vertrauen und der Freude, Sinnvolles für junge Menschen tun zu
können und ein Stück die Weichen für eine gelungene Zukunft gestellt zu haben.
Die Patinnen und Paten helfen ganz praktisch und konkret beim Übergang von der Schule in den
Arbeitsmarkt. Sie ermitteln die Wunschberufe im Gespräch, entdecken Potentiale und Vorlieben und
gießen sie dann in handfeste Tipps für die richtige Bewerbung. „Gezielte Kontaktaufnahme zu
interessierten Ausbildungsbetrieben mit einer guten Vorbereitung ist dann fast schon ein
Kinderspiel“, freut sich Peter Kolakowski, der hauptberuflich als Journalist arbeitet und
u.a. kirchliche Institutionen, freie Wohlfahrtsverbände und sozialunternehmen in Sachen
Öffentlichkeitsarbeit berät. Kolakowski knüpft ständig Kontakte zu örtlichen Unternehmen, zur IHK
und Handwerkskammer Köln. Unlängst konnte fast eine gesamte Klasse an der Hauptschule Rendsburger
Platz in Ausbildung oder an weiterführende Schulen vermittelt werden.
Zusammen mit der engagierten Klassenlehrerin Helen Streich und mit Katharina Krupp vom
Katholischen Jugendmigrationsdienst haben die meisten ihren Wunschberuf bekommen. Auch der
17-jährige Anil, der zunächst nur Absagen, doch mit Hilfe des Bildungspaten einen
Ausbildungsvertrag zum Fachlageristen erhält und vor Glück weint. „Es ist mein absoluter
Traumjob!“, strahlt der junge Mann.
„Ohne die wichtige Arbeit unserer St. Severiner Bildungspaten würden viele wahrscheinlich
sofort in irgendeiner Maßnahme landen oder gleich in die Sozialsysteme abwandern, aber sicher nicht
in ihrem Wunschberuf“, betont Kolakowski. „Die Potentiale sind da, man muss sie nur
wecken und viel Geduld haben. Im neuen Schuljahr habe ich 23 Patenkinder, darunter eine angehende
Tierärztin, zwei Psychologinnen, drei Physiotherapeuten, einen Erzieher und einen Fitness- und
Ernährungsberater – alles Hauptschüler!“
Hauptschulrektor Remsky und das Lehrerkollegium rechnen fest mit einer Fortsetzung der Arbeit:
„Sie haben den Schülern ein großes Geschenk gemacht; so eine hohe Erfolgsquote hat es an
unserer Schule noch nicht gegeben!“