Psychisch erkrankte Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche, die wenig familiäre Unterstützung erfahren, wohnungslose Männer – für alle ist der Sonntag ein besonders schwieriger Tag. Drei Einrichtungen in der Pfarrei, in denen es um diese Menschen geht, hat die Pfarrbriefredaktion aufgesucht. Die dort tätigen Fachleute schildern ihre Eindrücke:
„Der Sonntag ist für die Kinder meist eine ganz schwierige Zeit.“ sagt Markus Heuel. Auch da, wo es in der Familie noch üblich ist, sonntags gemeinsam etwas zu unternehmen, klinken sich nach den Erfahrungen der Fachleute die Elf- bis Zwölfjährigen schon aus und wissen dann nichts mit sich anzufangen. Erst recht schwierig ist es für Jugendliche, die solche familiäre Eingebundenheit nicht kennen.
„Der Bedarf für eine Öffnung an jedem Sonntag ist da“, meinen die Pädagogen. Aber die finanziellen und personellen Kapazitäten reichen bei weitem nicht aus. Und wie geht es den Mitarbeitern selbst mit dem sonntäglichen Einsatz? „Wir wechseln uns ab, damit die sonntägliche Ruhe im Privaten nicht zu kurz kommt.“
Manchmal ist der Sonntag auch stressig für die Mitarbeiter, weil sie dann mit belastenden Situationen ganz allein fertig werden müssen.
Als besonderen Tag empfindet Gert Nisius den Sonntag auch für sich selbst. „Wenn ich mit dem Fahrrad aus dem Rechtsrheinischen schon vor sieben Uhr am Morgen durch die fast menschenleere Stadt fahre, dann fühle ich mich frei und wohl.“ Dennoch ist dem Familienvater wichtig, Sonntage mit Frau und Kindern zu verbringen. Ein Abwechseln im Dienst unter den Kollegen ist selbstverständlich, damit alle zumindest gelegentlich sonntags arbeitsfrei haben.