Kreuzweg

Station  XII    -    Jesus stirbt am Kreuz

 

Wie alle vier Evangelisten die Kreuzigung Jesu mitteilen, so berichten auch alle übereinstimmend, dass der Herr am Kreuze starb. Nur Lukas sieht dabei das Verhalten der Mitgekreuzigten unterschiedlich. Wegen der Bedeutung für die künstlerische Gestaltung unserer Kreuzwegstation seien die entsprechenden fünf Verse aus dem 23. Kapitel hier angeführt:

   

Katholische Pfarrgemeinde St.  Engelbert Solingen

 
"Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns!
Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen.
Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.
Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein."

Von diesem Lukasbericht ist der Künstler bei dieser zwölften Station ausgegangen, der wir uns nun betrachtend zuwenden wollen.

  

 

 

Übersicht

Impressum

 

 

Jesus ist an Händen und Füßen ans Kreuz genagelt. Zusätzlich trägt er weiterhin die schmerzende Dornenkrone. Er schaut den Betrachter an. Die Arme hat er so weit ausgebreitet, dass sich die beiden Mitgekreuzigten noch unter den Armen des Herrn befinden.

 

 

Text: 

Pater W. Mertens

  Niemand soll von seiner liebenden Hingabe ausgeschlossen sein, nicht die beiden Räuber und erst recht nicht der Beter vor diesem Bild. Oben am Kreuz ist die Inschrift angebracht, von der Pilatus auf Vorhaltungen hinsagte: "Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben." Sie lautet in deutscher Übersetzung: Jesus von Nazareth, König der Juden.

 

 

   

 

Wir wollen bei unserer Bronzedarstellung auch die Details nicht übersehen. Am Fuß des Kreuzes finden wir Gebeine und einen Totenkopf. Der Betrachter kann hier verschiedenen Gedanken nachgehen. Sollen Gebeine und Totenkopf auf den Tod Jesu hinweisen? Sollen sie daran erinnern, dass im Opfertod des Herrn der Tod überwunden ist, er seinen Stachel verloren hat? Sollen wir hingewiesen werden auf die Auferstehung der Toten, die wir im Glaubensbekenntnis bekennen?

   
 

 

Schauen wir nun auf die mitgekreuzigten Räuber. Sie sind mit Stricken angebunden. Es ist dies damals übliche Art der Kreuzigung. Beim rechten Verbrecher - links vom Betrachter - hat der Künstler die Arme über den Querbalken gezogen, die Beine aber überkreuzt am Längsbalken des Kreuzes mit Stricken gebunden dargestellt.

 

 

   
 

Beim anderen Mitgekreuzigten sind die Hände ans Querholz und die Füße parallel an den Längsbalken gebunden. Der Künstler wollte so wohl auf die Vielfalt und Grausamkeit dieser Hinrichtungsart hinweisen. Auf verschiedene Art ans Kreuz gebunden hat Henrik Dywan die Räuber in völlig unterschiedlicher Haltung zum gekreuzigten Herrn dargestellt. Er hat sich dabei vom Lukasevangelium inspirieren lassen. So schaut der rechts von Jesus gekreuzigte in Hoffnung und froher Erwartung zum Herrn auf, der andere aber wendet sich mit finsterer Miene völlig von Jesus ab.     
 

 

Diese zwölfte Station sagt uns: Der Herr ist zu unserem Heil gestorben. Er möchte mit weit ausgebreiteten Armen alle in Liebe umfangen und retten. Er erwartet freilich, dass wir in Liebe und Vertrauen trotz unserer Sünden. und Fehler zu ihm aufschauen.

 

  

Zur 13. Kreuzwegstation

Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt

KreuzwegkleinXIII