Kreuzweg

Station  VII    -    Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

 

Diese Station hat der Künstler in besonders origineller Weise gestaltet. Jesus liegt am Boden. Mit der linken Hand stützt er noch das Kreuz ab. So fällt es nicht mit vollem Gewicht auf ihn. Mit der rechten Hand versucht er wohl den Sturz abzufangen, um seinen Leib nicht voll auf den Boden schlagen zu lassen. Aus der rechten unteren Ecke hat er selbst in dieser Lage sein Gesicht dem Betrachter zugewandt.
 
   

Katholische Pfarrgemeinde St.  Engelbert Solingen

Unter dem Herrn schlängelt sich einen Schlange, Symbol des Bösen, des Widersachers Gottes, des Verführers der Menschen. Kann er den Heilsplan Gottes stören, das Erlösungswerk gefährden, den Herrn schon hier durch seine menschlichen Helfer endgültig zu Boden werfen?  

KreuzwegVII

  

 

Übersicht

Impressum

 

 

Diese Helfer des Bösen hat der Künstler gleich in drei Personen in dieser Kreuzwegstation verkörpert.

Alle stehen starr, wie unbeteiligt da. Niemand tut etwas oder wendet sich dem liegenden Herrn zu. Sein Schicksal scheint sie nicht zu interessieren.

 

Text: 

Pater W. Mertens

 

 

Wie soll man die Personen deuten: Vielleicht ein Ratsherr, der das Schicksal Jesu mit entschieden hat; vielleicht eine Person, die kontrollierend den Gang zur Hinrichtung begleitet?

 

 

 

 

Ganz eindeutig ist der Soldat mit der Lanze: er führt aus, was andere ihm befehlen, die Rechtsfrage stellt sich ihm nicht.

 
 

KreuzwegVII_1

Im oberen Teil des Bildes werden wir durch die Jahreszahl 1993 daran erinnert, wenn es denn nötig sein sollte, dass trotz der Erlösungstat Jesu Unrecht, Terror und Gewalt bis in unsere Zeit nicht aufgehört haben. Unsere Stadt ist dargestellt mit einem brennenden Haus. Der Schriftzug Solingen weist für immer darauf hin, dass damals Furchtbares in unserer Stadt geschehen ist, durch eine Gewalttat fünf Menschen den Tod fanden. Der Hinweis auf Bosnien erinnert an tausendfaches Morden in diesem europäischen Land.

 
 

 

Gewalt zu überwinden, dem Frieden zu dienen, aus dem Glauben ihr Leben zu gestalten und Nächstenliebe zu üben ist heute Aufgabe aller Christen, nicht nur derjenigen, die unseren Kreuzweg betend betrachten.

 

  

Zur achten Kreuzwegstation

Jesus begegnet den weinenden Frauen

KreuzwegkleinVIII