St. Jakobus, Spitze

Gedenktag: 25. Juli

Jakobus der Ältere war einer der bevorzugten Jünger Jesu. Er gehörte zusammen mit seinem Bruder Johannes, dem Evangelisten und Lieblingsjünger Jesu, und natürlich dem heiligen Petrus zum engeren Kreis der Jünger. Wie Petrus und sein Bruder Andreas waren auch die beiden Zebedäus-Söhne Fischer und stammten vom See Genezareth.

Jakobus mußte als erster unter den Aposteln seinen Bekennermut mit dem Leben bezahlen. König Herodes Agrippa I. ließ ihn am Osterfest des Jahres 44 enthaupten. Die sterblichen Überreste wurden zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert aus Jerusalem nach Spanien gebracht. Doch sie gerieten in Vergessenheit. Nach der Wiederauffindung der Gebeine des Heiligen in Galizien stiftete der spanische König eine Kirche und ein Kloster (816). Spanien machte Jakobus zu seinem Nationalheiligen. Allmählich entwickelte sich eine rege Wallfahrt zum heiligen Jakob von Compostela, die im 12. und 13. Jahrhundert ihre größte Bedeutung erreichte. Heute ist sie wieder sehr aktuell.

Jakobus ist der Patron der Pilger und Wallfahrer, der Arbeiter und Apotheker und anderer Berufe; auch für das Wetter und die Feldfrüchte ist er zuständig, ja sogar gegen Rheumatismus und andere Krankheiten soll er helfen.

Attribute: als Pilger, als Ritter (Maurentöter), mit Muschel.
Patron von Spanien und Innsbruck; der Krieger, Arbeiter, Lastenträger, Seeleute, Hutmacher, Strumpfwirker, Wachszieher, Kettenschmiede, Apotheker und Drogisten; der Pilger und Wallfahrer; für das Wetter, für Gedeihen der Äpfel und Feldfrüchte; gegen Rheumatismus.

Kapelle

Die Kapelle liegt an einem Verbindungsweg zwischen "Heerweg" (B 506) und "Kurfürstenweg" (Parallelweg zum Heerweg), zwei alten Straßen, die auch von den Jakobspilgern benutzt wurden. Erwähnt wird die Kapelle erstmals im Jahre 1663 in Verbindung mit einem Darlehen, das dem Bauwerk zugute kam. Vermutlich ist sie aber viel älter. Sie soll von einem Jakob von Rottland erbaut worden sein.

Die Jakobus-Kapelle ist ein einfach verputzter, rechteckiger, weiß gestrichener Bruchsteinbau, 4,20 m lang und 4,00 m breit mit dreiseitigem Chorabschluß und Flachdecke im Innern. Das geschieferte Satteldach wird von einem schön gestalteten Dachreiter bekrönt mit Schallluken für die beiden Glöckchen im Innern.

Das Innere der Kapelle ist verputzt und weiß gekälkt. Ein Altar aus Holz, 1797 gestiftet vom damaligen Dürscheider Pastor Christian Wilhelm Selbach, weist im Aufsatz eine Nische für die Aufnahme der  zur Kapelle gehörigen Jakobsfigur auf. Ein Säulenpaar und ein Strahlenkranz mit der Inschrift IHS rahmen die Nische ein. Auf dem unteren Altartisch (Antependium) sind der hl. Jakobus, der hl. Sebastian und die Wundmale Christi darge­stellt.

Die Ausstattung wird vervollständigt durch ein Reliquienbild mit Maria als Königin, das von einem Wandleuchter mit fünf Kerzen angestrahlt wird, und einem Weih­wasserbecken aus Messing. Die 64 cm hohe Jakobusfigur ist mit den Insignien des Heiligen, einem Wanderstab und einem aufgeschlagenen Buch ausgestattet. Seit einigen Jahren wird die Originalfigur in der Kirche ein Dürscheid aufbewahrt. Die Spitzer Kapellengemeinschaft hat aber eine neue, dem Original sehr nahe kommende Jakobusfigur angeschafft.
Die letzte umfangreiche Renovierung erfuhr die Kapelle 2005/06, wobei insbesondere das Dach einer gründlichen Reparatur unterzogen wurde.

Die Kapelle ist von einer Baumgruppe umgeben. Rundherum stehen ein dem Hl. Jakobus gewidmetes Kreuz (1842) und eine Gruppe von sieben Fußfällen, die kurz vorher (1840/41) "von den Wohltäder dieser Capel" errichtet worden sind. Ferner wurde 1995 ein Gedenkstein errichtet zur Erinnerung and die im April 1945 von den anrückenden Amerikanern widerrechtlich erschossenen deutschen Soldaten. Im Jahr 2000 kam eine Stele hinzu, die an die Jakobuspilgerschaft erinnert.

Alljährlich wird in der Woche um das Patronatsfest des Heiligen die Jakobus-Oktav gefeiert. Gottesdienste und Andachten mit Predigten in Dürscheid und an der Kapelle enden mit einem feierlichen Festamt am Sonntag, an dem dann auch die Spitzer Jakobus-Kirmes gefeiert wird. Ausgerichtet wird das Ganze von der Spitzer Kapellengemeinschaft, die auch die Kapelle und das Umfeld sorgfältig hegt und pflegt.