St. Antonius Einsiedler in Bechen
Gedenktag: 17. Januar
Antonius der Große (geb. vielleicht um 251; gest. 356), war ein christlicher ägyptischer Mönch, Asket und Einsiedler. Er wird auch Antonius der Einsiedler, Antonius Eremita oder Antonius Abbas, „Vater der Mönche“ genannt.
Antonius stammte aus wohlhabendem Hause. Nach dem Tod seiner Eltern verschenkte er seine ganze Habe und zog sich nach dem Bibelwort „Willst du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen; so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!“ als Einsiedler in die Wüste zurück.
Antonius soll während seines langen Einsiedlerlebens immer wieder von quälenden Visionen und Versuchungen heimgesucht worden sein. Als Sinnbild dafür wird Antonius mit einem Schwein dargestellt. Antonius soll aber auch mit den Mächtigen seiner Zeit, z. B. mit Kaiser Konstantin, in Kontakt gestanden haben. Gewiß aber war er Vorbild für viele andere, die seinem Beispiel folgten. So gründete er (vielleicht um 305) die ersten Gemeinschaften christlicher Anachoreten, d. h. mehr oder weniger lose Zusammenschlüsse von getrennt lebenden Einsiedlern. Antonius gilt daher als Begründer des christlichen Mönchtums.
Neben dem Schwein sind wird Antonius dargestellt mit dem Antoniuskreuz auf seinem Habit, einem Glöckchen (für Bettler) und dem T-förmige Stab. Als Schutzpatron gegen das Antoniusfeuer ist der Heilige oft im Feuer stehend abgebildet. Er gilt ferner als Patron der Haustiere, vor allem der Schweine; der Schweinehirten, Bürsten-, Korb- und Handschuhmacher, Ritter, Weber, Metzger, Zuckerbäcker, Bauern, Totengräber; gegen Feuersnot, Wundrose, Geschwüre, Hautkrankheiten, Kopfschmerzen, Lepra, Pest, Syphilis, Feuer und Viehseuchen.
Die Kirche
Ritter Adolf von Stammheim verkaufte im Jahre 1301 seinen Fronhof in Bechen mitsamt dem Patronatsrecht, das sich auf die Pfarrkirche daselbst erstreckte, an die Zisterzienserabtei Altenberg. Diese - vermutlich erste - feste Kirche entstand im 12. oder 13. Jahrhundert. Erwähnt wird sie 1275.
Notwendige Reparaturen mußten im 17. Jahrhundert durchgeführt werden. Im Jahre 1701 erhielt die Kirche sogar ein neues Langhaus, lediglich der romanische Turm überdauerte weitere Jahrhunderte. Diese Kirche wurde mit der Zeit zu klein für die stark zunehmende Zahl der Besucher und man diskutierte ab Beginn des 19. Jahrhunderts eine Erweiterung und schließlich ab Mitte des 19. Jahrhunderts einen Neubau.
Da kam die Vorsehung Gottes den Bechenern zu Hilfe. 1866 schlug der Blitz in die Kirche ein, die vollständig abbrannte. Nur der Turm blieb beschädigt stehen. Eine Notkirche wurde eingerichtet. Nach längerem Streit um Baustil und Baukosten (der Staat sollte als Rechtsnachfolger der aufgehobenen Abtei Altenberg einen Teil der Baukosten übernehmen) wurde dann unter dem Pfarrer Gottfried Hubert Schmitz 1876 endlich der Grundstein für eine neugotische Kirche gelegt (Planer: Baurat Vinzens Statz), die 1878 geweiht wurde.
Geschichte
Schon nach wenigen Jahren traten erhebliche Baumängel zutage. Dach und Gewölbe drückten die Wände nach außen, deshalb wurden Außenpfeiler angebracht. Außerdem gab es auch Mängel am Turm – er drohte einzustürzen. Die Mängel am Langhaus wurden kostenträchtig beseitigt. Der Turm aber mußte 1897 abgebrochen werden; ein neuer Turm wurde gebaut Schon vorher war es wegen der Schäden zu einem Gerichtsverfahren zwischen der Kirchengemeinde und dem Bauunternehmer Wilhelm Rausch aus Blissenbach gekommen. Das sehr widersprüchliche und komplizierte Verfahren lief durch alle damaligen gerichtlichen Instanzen bis zum Reichsgericht in Leipzig und wurde 1896 zu Gunsten der Kirchengemeinde entschieden.
Nach weiteren Veränderungen (so die weithin übliche Anschaffung von Orgel, Glocken - die nach der Konfiszierung in den beiden Weltkriegen auch hier neu angeschafft wurden, Chorfenstern etc.) und nach der Beseitigung von Schäden durch den 2. Weltkrieg kam die größte Veränderung in den 1970er Jahren. Die Kirche von 1878 war - wie vielerorts die Kirchen - aufgrund der starken Bevölkerungszunahme, nicht zuletzt aufgrund des Zuzugs von Ostvertriebenen, zu klein geworden. Der Kirchenvorstand beschloß daher 1963 die Erweiterung der Kirche.
Da kam im Jahr 1967 die göttliche Vorsehung den Bechenern erneut zu Hilfe: Es wurden Risse im Gewölbe sichtbar und es mußte ein Schutzgerüst aufgebaut werden. Wegen schlechtem Material im Mauerwerk und Fundament wurde eine Renovierung als nicht lohnend angesehen. So beschloß man den Neubau der Kirche. 1974 begann der Abbruch der alten. Lediglich der schöne neugotische Chor und der alte Turm als separates Bauwerk blieben stehen. 1976 begann der Bau der neuen Kirche durch den Architekten Faber. Er schuf ein modernes Betonbauwerk mit relativ flach gehaltener Decke. Die alten neugotischen Fenster und die Kreuzwegstationen wurden in den Neubau integriert. Am 17.01.1977 wurde die neue Kirche eingeweiht.
Der Kirchturm zeigte aber weiterhin Schwächen und mußte in den Jahren 1991 bis 1993 einer umfangreichen Sanierung unterzogen werden. Aber auch die Kirche selbst wies nach mehr als 30 Jahren die für Betonbauwerke typischen Schäden und weitere Mängel auf. Sie wurde daher im Jahre 2011 umfangreich renoviert und die schadhaften Betonflächen mit Schutzmaßnahmen versehen.