Eine Stärkung der Familienpastoral in unserer Gemeinde muss ein Anliegen des neuen Pfarrgemeinderates sein. Auch bisher galt dieser Bereich als einer der Schwerpunkte, die das Pastoralkonzept vorsieht, dennoch existiert kein Ausschuss, der sich hiermit explizit beschäftigt. Insgesamt sollte das gesamte pastorale Angebot auf seine Attraktivität hin überprüft werden. Der neue Pfarrgemeinderat wird das Pastoralkonzept auf seine Aktualität überprüfen und ggf. modifizieren und stärken. Hierbei sollte auch darauf geachtet werden, die Bedürfnisse junger Familien intensiver zu fokussieren und so auch familienfreundliche Zeiten für Veranstaltungen zu wählen oder auch eine parallele Kinderbetreuung anzubieten. Die praktischen Konsequenzen aus den weiteren Überlegungen können sehr verschieden sein, sollten aber auf jeden Fall dazu führen, dass Familien (auch solche mit kleinen Kindern) sich willkommen fühlen und in ihrem Leben und Glauben unterstützt werden. Dies fällt oft leichter, wenn sich Menschen bereits aus einem außerkirchlichen Lebensfeld (z.B. einem Sportkurs) kennenlernen und nicht erst z.B. in der Messe begegnen.
Die Zusammenarbeit unter den drei Kitas soll noch weiter intensiviert werden. So soll noch stärker über die einzelne Einrichtung hinaus gedacht werden und im Falle eines Personalmangels unterstützend gearbeitet werden. Regelmäßig findet eine interne Fortbildung für die Kitas St. Laurentius und St. Joseph im Rahmen des Familienzentrums NRW statt. Diese Fortbildung soll auch auf die dritte Einrichtung ausgeweitet werden, so dass sich alle Teammitglieder näher kommen und sich noch besser kennenlernen.
Eine engere Zusammenarbeit zwischen den Kitas und der Pfarrgemeinde in Hinblick auf die Taufpastoral soll angestrebt werden, da es hier meist eine klare Überschneidung der Zielgruppe gibt. Erzieherinnen der Kitas sollten kompetente Ansprechpartnerinnen in diesem Bereich sein und weitere Kontakte in die Gemeinde hinein vermitteln können, damit Eltern in der Vorbereitung, aber auch dem Wachsen des Glaubens Unterstützung erfahren können. Hierfür soll im nächsten Jahr eine Fortbildung angeboten werden, die es den Erzieherinnen ermöglicht, sich selber im Bereich der theoretischen Grundlage des Taufsakramentes und der praktischen Umsetzung in unserer Gemeinde zu informieren, um so diese Informationen weiterzugeben. Dies ist insbesondere für Eltern hilfreich, die bisher wenig Überschneidungspunkte mit Glaube und Kirche gewinnen konnten. Religion und Glaube konzentriert und lebt nicht länger nur rund um den Kirchturm, sondern wird auch an anderen Orten erfahrbar. So wird deutlich, dass ein Austausch über diese Lebensbereiche und dessen Erfahren weder auf die Kirche und das Pfarrhaus, noch auf den Sonntag reduziert wird, sondern z.B. auch innerhalb eines Elterncafés seinen Raum findet.
Eine umfassende Information über das bestehende gemeindliche katechetische Angebot ist für die Erzieherinnen notwendig, aber auch die Überlegung einer gemeinsamen Begleitung von Eltern die sich auf die Taufe ihres Kindes vorbereiten. Wir planen einen gemeinsamen Projekttag zum Thema Taufe, der durch Rahmenbedingungen gekennzeichnet sein soll, die die Eltern einladen und für Entspannung sorgen. Vorstellbar ist ein Grillen im Sommer. Inhaltlich soll der Tag die Bedeutung der eigenen Taufe erfahrbar machen und zwar sowohl für Kinder als auch für Eltern. Die Bedeutung des Priestertums, des Königtums und des Prophetentums, die jeder getaufte Christ besitzt, soll erfahrbar und reflektiert werden. Darüber hinaus soll über die Glaubensvermittlung im familiären Alltag gesprochen werden, Rituale, Feste und Bräuche verglichen und neu kennengelernt werden. In der gemeindlichen Taufkatechese ist immer wieder feststellbar, dass aufgrund der Lebenssituation eine weitere Begleitung von Eltern nach der Feier der Taufe nur schwer und selten möglich ist. Diese Lücke könnte durch einen solchen Tag geschlossen werden, der sowohl von den drei KiTas als auch der Gemeinde gestaltet wird.
Insbesondere in Hinblick auf die Sozialmilieus sollten auch weiterhin Wohlfühlangebote an Familien gemacht werden, die bereits früh helfen sich als Familie zu erfahren. Denkbar sind hierbei Spielgruppen oder Geburtsvorbereitungskurse, die eine Anbindung an das jeweilige Quartier erfahren. Hierfür soll in nächster Zeit eine Bedarfsanalyse durchgeführt werden und die räumlichen Vorraussetzungen überprüft werden.
Eine stärkere Vernetzung der Angebote von Pfarrgemeinde und Kitas soll in naher Zukunft angestrebt werden, so dass Angebote der Kindergärten auch unter den Mitgliedern der Gemeinde bekannter werden und genutzt werden. Dies soll noch stärker als bisher über Aushänge, das Proklamandum und weitere Formen der Informationsübertragung geschehen. Eine Vernetzung der Homepages soll gestärkt werden. Oft finden Menschen jedoch eher einen Zugang zu diesen Informationen und Veranstaltungen, wenn sie in direkten Kontakt mit einem Ansprechpartner kommen. Deshalb streben wir an, einmal im Jahr nach den Sonntagsmessen in jedem unserer Kirchviertel einen kurzen Informationsvortrag zu der Arbeit der KiTas und über interessante Angebote zu halten. Um den Zusammenschluss als katholisches Familienzentrum zu betonen und für die Gemeinde sichtbar zu machen, soll ein solcher Vortrag von einem Gemeindemitglied und einem Mitglied der KiTa als Tandem gehalten werden. Über eine reine Weitergabe der Informationen hinaus hat eine stärkere Durchmischung der Angebote den Vorteil, dass sich KiTa-Eltern und klassische Gemeindemitglieder besser kennenlernen, Berührungsängste mit Kirche abgebaut werden und das Familienzentrum und die Zugehörigkeit zu diesem im Bewusstsein der Gemeinde wächst.