Franz Peter Schubert
* 31. Januar 1797 in Himmelpfortgrund (seit 1850 Stadtteil von Wien) † 19. November 1828 in Wieden (seit 1850 Stadtteil von Wien)
Repertoire
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Messe Nr. 3 B-Dur D 324 op posth 141 für Soli, Chor und Orchester (1815) (Einstudierung unter Klaus Krämer, in Planung für 2020)
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Messe Nr. 4 C-Dur D 452 für Soli, Chor und Orchester (1816) (1941 unter Musikdirektor Jacob Christ einstudiert; nicht mehr im aktuellen Repertoire)
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Teile aus Deutsche Messe F-Dur D 872 für Chor mit Orgel oder Bläsern (1827) (2019/2021 unter Klaus Krämer einstudiert)
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In monte oliveti D 696 Nr. 2 (1820) (1980 unter Kantor Joseph Noël einstudiert; nicht mehr im aktuellen Repertoire)
Portrait
Österreichischer Komponist
Franz Schubert wurde als zwölftes Kind des Schullehrers Franz Theodor Schubert (1763-1830) und dessen Frau Maria Elisabeth Vietz (1756-1812) im Wiener Vorort Lichtental geboren und am 1. Februar 1797 in der Kirche zu den heiligen 14 Nothelfern (heute auch Schubertkirche genannt) katholisch getauft. Im Alter von fünf Jahren erhielt Schubert von seinem Vater den ersten regelmäßigen musikalischen Unterricht. Mit sechs Jahren ging er in Lichtental zur Schule. Sein Vater lehrte ihn, Violine zu spielen. Ab dem 8. Lebensjahr erhielt er Musikunterricht vom Chorregenten der Lichtentaler Pfarrkirche, Michael Holzer (einem Schüler Johann Georg Albrechtsbergers). Nach spielend bestandener Aufnahmeprüfung erhielt er 1808 eine Freistelle in der Hofkapelle, wo er als kaiserlicher Sängerknabe eine kostenlose Gymnasialerziehung im sogenannten Stadtkonvikt genoss. Dort regte sich der kompositorische Schaffensdrang so gebieterisch, dass er den Zwang des von Geistlichen geführten Anstaltslebens immer schwerer ertrug. Bald kam es zu den ersten Konflikten mit dem Vater, der ihm vergeblich das Komponieren verbot. Den einzigen Lichtblick in dem düsteren Internat bot die reiche musikalische Aktivität. 1813 durfte er zweimal wöchentlich das freudlose Gebäude am Universitätsplatz verlassen, um höhere Kompositionslehre bei Antonio Salieri zu erhalten. Als zuständigem Hofkapellmeister war diesem das ungewöhnliche Talent nicht verborgen geblieben. Nun versuchte er es in die Bahnen eines Opernkomponisten nach bewährtem italienischen Vorbild zu lenken. Trotz zahlreicher Anläufe hat Schubert indes auf keinem Gebiet so gründlichen Schiffbruch erlitten wie auf dem der Oper; auf keinem Gebiet hat er größeren Einfluss gewonnen wie auf dem des von Salieri verachteten deutschen Klavierliedes. So hat sich Schubert bei aller Achtung und Verehrung, die er für seinen Mentor bis zu dessen Lebensende (1825) bewahrte, nicht in Anlehnung, sondern im Widerstand gegen seinen Lehrer entwickelt.
1817 zog er zu einem neuerworbenen Lebensfreund, Franz von Schober, bei dem er die Ungebundenheit des freien Künsterlebens zum ersten Mal kennenlernte. Vor die Alternative gestellt, ins Vaterhaus zurückzukehren oder seinen Broterwerb als privater Musiklehrer zu suchen, nahm er 1818 eine Hausmusiklehrerstelle bei dem ungarischen Grafen Johann Esterházy an, dessen beide Töchter er normalerweise in Wien unterrichtete und zweimal auf deren ungarischen Landsitz in Zseliz begleitete. Im gleichen Jahr entstand die Sinfonie Nr. 6 C-Dur. Nach seiner Rückkehr lebte er zwei Jahre im Haus seines Freundes Mayrhofer. 1822 beendete Franz Schubert die Messe Nr. 5 As-Dur und begann die unvollendete Sinfonie Nr. 7 h-Moll. Im Jahr 1825 arbeitete er an der großen Sinfonie Nr. 8 C-Dur und schrieb die Klaviersonate a-Moll. 1826 bis 1828 hielt er sich in Wien auf.
Mit seinen Kompositionen konnte er sich sein ganzes Leben lang nicht über Wasser halten. So musste er, um seine wirtschaftliche Unabhängigkeit zu behaupten, Schutz im Freundeskreis suchen, der ihn vor dem Schlimmsten bewahrte.
Am 19. November 1828 verstarb Franz Schubert im Alter von 31 Jahren in der Wohnung seines Bruders Ferdinand Schubert an einer Typhusinfektion. Schubert wurde auf dem Währinger Friedhof in der Nähe von Ludwig van Beethovens Grab bestattet. Am 27. September 1888 wurden seine Gebeine auf den Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 28) überführt und dort in einem Ehrengrab beigesetzt.
Werke
Schubert komponierte u. a. 12 Sinfonien (davon fünf unvollendet), 9 (nach anderen Quellen 17) Ouvertüren, 15 Streichquartette, Kammer- und Klaviermusik (22 kleine Sonaten),
6 lateinische Messen:
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- Messe Nr. 5 (Missa solemnis) As-Dur D 678 (1822)
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- Deutsche Trauermesse (Requiem) g-Moll D 621 für gemischten Chor und Orgel (1818)
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ca. 600 Lieder, u.v.m.
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Sechs Antiphonen zum Palmsonntag D 696 (1820) (1. Hosanna filio David / 2. In monte oliveti / 3. Sanctus / 4. Pueri Hebraeorum / 5. Cum angelis et pueris fideles / 6. Ingrediente Domino)
- Graduale in C-Dur: Benedictus es domine D 184 (1815)
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- Offertorium in C-Dur: Totus in corde langueo D 136 (1815)
- Offertorium in a-Moll: Tres sunt D 181 (1815)
- Offertorium: Intende voci orationis meae D 963 (1822)
- Deutsches Salve Regina in F D 379 für gemischten Chor und Orgel
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- Salve Regina in B-Dur D 106 (1814)
- Salve Regina in F-Dur D 223 (1815)
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- Salve Regina in A-Dur D 676 (1819)
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Stabat Mater (Jesus Christus schwebt am Kreuz) D 383 für Soli, Chor und Orchester (1816)
- Zwei Tantum ergo in C-Dur D 460, 461 (1815)
- Tantum ergo in B D 730 für Soli, gemischten Chor und Orchester (1821)
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- Tantum ergo in D-Dur D 750 (1822)
- Tantum ergo in Es D 962 (1828)
Quellen und weiterführende Links:
Marc Honegger/Günther Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik, Band 7, Verlag Herder Freiburg, 1992
Siegmar Hohl (Hrsg.): Musikführer. Oper, Operette, Musical, Ballett, Konzert, Orbis Verlag München, 1995
Ernst Hilmar: Schubert, Franz Seraph Peter in: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, S. 609-612 - Bayerische Staatsbibliothek/Referat Digitale Bibliothek
Franz Schubert | Wien Geschichte Wiki, Herausgeber: Wiener Stadt- und Landesarchiv und Wienbibliothek im Rathaus
Werkverzeichnis, Schubert-Datenbank | Internationale Schubert Gesellschaft e.V., Tübingen
Letzte Änderung am 13.12.2022 |