ERZBISTUM KÖLN  TagesLiturgie

Prof. Jean Langlais

* 15. Februar 1907 in La Fontenelle (Ille-et-Vilaine), Bretagne

†  8. Mai 1991 in Paris

 

Portrait

Französischer Organist, Komponist und Musikpädagoge

 

Jean LanglaisJean Langlais, im Alter von zwei Jahren erblindet, studierte ab 1918 am Institut National de Jeunes Aveugles in Paris Klavier, Violine, Harmonie und Orgel bei Albert Mahaut, einem Schüler von César Franck, und André Marchal. Ab 1927 studierte er am Conservatoire de Paris Orgel bei Marcel Dupré, erhielt 1930 den 1. Preis für Orgel und 1931 den Grand Prix d'Improvisation Execution et des Amis de l'Orgue, nachdem er Improvisation bei Charles Tournemire studierte hatte. Seine Studien am Conservatoire beendete er 1934 im Fach Komposition bei Paul Dukas.

 

1930 wurde Langlais Professor für Orgel am Institut National de Jeunes Aveugles und 1961 bis 1975 an der Schola Cantorum.

 

Ab 1934 war er Organist an Saint-Pierre de Montrouge und von 1945 bis 1987 in der Nachfolge von César Franck, Charles Tournemire und Flor Peeters Titularorganist an der Basilika Sainte-Clotilde.

 

Jean Langlais genoß als Interpret der neueren französischen Orgelmusik und als Improvisator Weltruf. Unter den französischen Orgelkomponisten des 20. Jahrhunderts nimmt er neben Louis Vierne, Marcel Dupré und Olivier Messiaen eine führende Stellung ein. Seine Kompositionen zeichnen sich durch außergewöhnliche Vielfalt der Formen und Stilmittel aus. Neben liturgischen Werken, in denen er häufig frei weiterentwickelte historische Formen verwendet, schrieb er didaktische Kompositionen und großangelegte virtuose Werke konzertanten Charakters. Langlais verwendet Elemente der Gregorianik, des protestantischen Chorals und der Folklore; das musikalische Material umfasst Kirchentonarten, erweiterte Tonalität und serielle Techniken.

 

Quellen und weiterführende Links:

Marc Honegger/Günther Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik, Band 5, Verlag Herder Freiburg, 1992

 

Werke

Jean Langlais' Werkverzeichnis umfasst 254 Opus-Zahlen, beinhaltend vokale und instrumentale sakrale Musik (13 Messen, darunter die Missa Salve Regina, die Messe Solennelle und die Missa in Simplicitate), profane Musik (Melodien, Konzerte für Cello, Cembalo, Orgel).

 

  • Tantum Ergo für 3 gem. Stimmen (STB) und Orgel (1931)
  • Tantum Ergo für 8 Stimmen und Orgel ad libitum (1940)
  • Caritas Christi für SATB und Orgel oder Orchester (1946-1953)
  • Messe Solennelle für SATB und 2 Orgeln (Orchester ad lib.) (1949)
  • Messe en style ancien für SATB a capella oder mit Orgel (1952)
  • Missa Salve Regina für 3 Stimmen unisono, 2 Orgeln, 5 Posaunen, 3 Trompeten (1954)
  • Passion für Soli, Chor und Orchester (1954)
  • Psaume 111 „Beatus vir qui timet Dominum“ für SATB und Orgel (1977)
  • Ubi Caritas für SATB und Orgel (1986) 

 

 

 

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes auf folgende URL:
http://gemeinden.erzbistum-koeln.de/stifts-chor-bonn/service/komponisten/Langlais.html

Stifts-Chor Bonn | Service | Komponistenverzeichnis | Komponistenportrait Jean Langlais

Autor: Judith Roßbach

Letzte Änderung am 16.02.2020

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