Franz Joseph Haydn
* 31. März 1732 in Rohrau an der Leitha, Niederösterreich; getauft 1. April 1732 † 31. Mai 1809 in Wien
Repertoire
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Aus dem Dankliede zu Gott - „ Du bist's, dem Ruhm und Ehre gebühret“ Hob. XXVc:8 (1963 unter Kantor Joseph Noël einstudiert; nicht mehr im aktuellen Repertoire)
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Die Schöpfung Hob. XXI:2 (2015 unter Vincent Heitzer neu einstudiert)
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- Gelobet sei der Nam' des Herrn (SAB) aus: 6 English Psalms (2022 unter Laie Belmonte einstudiert)
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Mariazellermesse, Missa Cellensis C-Dur Hob. XXII:8 (1999 unter Kantor Stefan Mohr einstudiert)
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Schöpfungsmesse, Missa solemnis B-Dur Hob. XXII:13 (1995 neu, 1973 unter Kantor Joseph Noël einstudiert)
- Salve Regina E-Dur Hob. XXIIIb:1, 1756 (1994 neu, 1970 unter Kantor Joseph Noël einstudiert)
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Te Deum Hob. XXIIIc:2 (2004 unter Kantor Stefan Mohr einstudiert)
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Theresienmesse, Missa B-Dur Hob. XXII:12 (1992 unter Kantor Stefan Mohr einstudiert)
Portrait
Österreichischer Komponist und führender Vertreter der Wiener Klassik
1738 wurde Joseph Haydn im Alter von sechs Jahren nach Hainburg geschickt, wo ihm ein entfernter Verwandter, Johann Mathias Frankh, die musikalischen Anfangsgründe vermittelte. Zwei Jahre später holte ihn der Kapellmeister des Stephansdoms von Wien, Georg von Reutter d. J., und nahm ihn als Sängerknaben in die Kapelle auf. Er erarbeitete sich selbständig auch die Grundlagen der Musiktheorie an Hand des Gradus ad Parnassum von Johann Joseph Fux und des Vollkommenen Capellmeisters von Johann Mattheson.
Die entscheidende Wende im Leben Haydns brachte das Jahr 1761, als er in den Dienst des Fürsten Esterházy in Eisenstadt im Burgenland trat. Dort war er ab 1761 als Vizekapellmeister und ab März 1762 als Nachfolgeder von Gregor Joseph Werner als Kapellmeister tätig. Die Abgeschiedenheit von anderen Komponisten und musikalischen Strömungen beschrieb er mit dem bekannten Zitat: »Niemand in meiner Nähe konnte mich an mir selbst irre machen und quälen, und so musste ich original werden«.
Zwischen 1759 und 1789, vor seiner ersten Reise nach England, hat Haydn 94 Symphonien geschrieben. Die meisten der etwa 60 Klaviersonaten und 43 der insgesamt 68 Streichquartette entstanden in Eisenstadt, die letzten Streichquartette in Wien.
Haydn hatte einige hervorragende Schüler. Auch Ludwig van Beethoven war eine Zeit lang, nachdem er 1792 nach Wien übergesiedelt war, Haydns Schüler.
Joseph Haydn verschied am 31. Mai 1809 nach einem Angriff der französischen Armee unter Napoleon auf Wien an allgemeiner Entkräftung friedlich in seiner Wohnung in Gumpendorf. Am 1. Juni wurde er zunächst auf dem Hundsturmer Friedhof (heute Haydnpark in Wien-Meidling) beigesetzt, am folgenden Tag wurde ein Requiem in der Gumpendorfer Kirche zelebriert. Fürst Nikolaus II. ließ Joseph Haydn 1820 exhumieren und nach Eisenstadt in die Bergkirche (auch Haydnkirche) überführen.
Quellen und weiterführende Links:
Marc Honegger/Günther Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik, Band 4, Verlag Herder Freiburg, 1992
Siegmar Hohl (Hrsg.): Musikführer. Oper, Operette, Musical, Ballett, Konzert, Orbis Verlag München, 1995
Friedrich Wilhelm Bautz: Joseph Haydn In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Band II, BBKL Hamm 1990, ISBN 978-3-88309-032-0, Spalten 613-615
Feder, Georg, Haydn, Franz Joseph in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 142-149 [Online-Version]
Werke
1797 komponierte Haydn für Kaiser Franz II. die ursprünglich als kroatisches Volkslied „Vjutro rano se ja stanem“ entstandene Kaiserhymne „Gott erhalte Franz, den Kaiser“ zu den Worten von Lorenz Leopold Haschka; 1841 unterlegt mit dem eigens für diese Komposition geschaffenen Text des Deutschlandliedes von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben dient sie mit dessen dritter Strophe heute als Deutsche Nationalhymne.
Joseph Haydn komponierte u. a. 107 Symphonien, 68 Streichquartette, 69 Sonaten, 24 Opern, 14 Messen, 6 Oratorien (u. a. Die 7 Worte des Erlösers am Kreuz, Die Schöpfung, Hob. XXI:2, Die Jahreszeiten, Hob. XXI:3, Il Ritorno Di Tobia (1775)), Chorwerke und Kantaten, Arien, Märsche, zahlreiche Menuette und Deutsche Tänze u.v.m.:
- Missa brevis F-Dur „Jugendmesse“ Hob. XXII:1 für 2 Solosoprane, Chor à 4, 2 Violinen und B.c. (1749-50)
- Missa „Sunt bona mixta malis“ Hob. XXII:2 (1768) (Fragment Kyrie und Gloria-Beginn)
- Missa „Rorate coeli desuper“ G-Dur Hob. XXII:3 (Echtheit angezweifelt)
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Missa Cellensis in honorem BMV [Beatissimae Virginis Mariae] C-Dur „ Cäcilienmesse“ oder „Große Mariazeller Messe in C“ Hob. XXII:5 (1766/1773)
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Missa Sancti Nicolai G-Dur „ Nikolaimesse“ Hob. XXII:6 (1772)
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Missa in tempore belli C-Dur „ Paukenmesse“ Hob. XXII:9 (1796)
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Missa Sancti Bernardi de Offida B-Dur „ Heiligmesse“ Hob. XXII: 10 (1796)
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Missa in Angustiis d-Moll „ Nelsonmesse“ Hob. XXII:11 (1798)
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- Stabat Mater (1767)
- Salve Regina g-Moll für vierstimmigen Chor, Streicher und konzertierende Orgel, Hob.XXIII/b:2 (1771)
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Quellen und weiterführende Links:
Michael Wersin (Hrsg.): Reclams Führer zur lateinischen Kirchenmusik, Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart, 2006
Letzte Änderung am 19.10.2022 |