Prof. Gabriel Urbain Fauré
* 12. Mai 1845 in Pamiers (Département Ariège)
† 4. November 1924 in Paris
Repertoire
- Ave verum, op. 65, No. 1 (2002 unter Kantor Stefan Mohr einstudiert)
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Requiem op. 48 für Sopran, Bariton, Chor und Orchester (1887) (1994 unter Kantor Stefan Mohr einstudiert)
Portrait
Französischer Organist und Komponist
Gabriel Faurés Laufbahn war merkwürdig unausgeglichen. Dieser Kleinstädter, den der Erfolg zum Pariser Großbürger machte, gehört aufgrund seiner ganzen Lebensart zur Welt der Fin-de-siècle-Salons. Dennoch sollte dieser Weltmann eine glänzende Karriere im Dienste einer Kirche machen, an die er nicht sonderlich glaubte. Der Schweizer Komponist Louis Niedermeyer nahm ihn 1854 kostenlos an seine in Paris gegründete École de musique religieuse et classique auf, die im wesentlichen eine Kirchenmusikerausbildung vermittelte. Nach Niedermeyers Tod nahm sich 1861 Camille Saint-Saëns seiner an, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Gabriel Fauré war 1871 Gründungsmitglied der Société Nationale de Musique.
1866 wurde er Organist an Saint-Sauveur in Rennes, kehrte 1870 als Hilfsorganist von Notre-Dame-de-Clignancourt nach Paris zurück, wurde später Organist an Saint-Honoré-d'Eylau und schließlich Chororganist an St-Sulpice, wo er auch Charles-Marie Widor vertrat, um schließlich 1877 die Nachfolge von Théodore Dubois als Kapellmeister und 1896 an der großen Orgel von Madeleine anzutreten. Am Conservatoire de Paris wirkte er ab 1896 als Professor für Komposition in der Nachfolge von Jules Massenet, ab 1901 lehrte er an der École Niedermeyer. Von 1905 an war er Direktor des Conservatoire. Für sein Wirken erhielt er 1920 das Großkreuz der Ehrenlegion.
Von 1903 an machten sich die Anzeichen eines ständig sich verschlimmernden Gehörleidens bemerkbar, das ihn mit quälenden Zwangsvorstellungen verfolgte und schließlich zu seiner vollständigen Ertaubung führte. Gabriel Fauré starb am 4. November 1924 im Alter von 79 Jahren in Paris an einer Lungenentzündung und erhielt ein pompöses Staatsbegräbnis in der Madeleine, das in merkwürdigem Kontrast zu seiner lebenslang geübten Zurückhaltung stand. Er ruht auf dem Cimetière de Passy.
Im Gegensatz zu Maurice Ravel und Claude Debussy, die der nachfolgenden französischen Komponistengeneration angehören, ist Fauré im internationalen Musikleben weitaus weniger präsent. Neben stilgeschichtlichen dürfte es zwei weitere Gründe geben: Fauré hat recht wenige großbesetzte Werke geschrieben (am bekanntesten sein Requiem, daneben eine Oper Pénélope, eine Orchestersuite Masques et Bergamasques und Bühnenmusik zu Pelléas et Mélisande). Der Höhepunkt seines Schaffens besteht wohl in der Vokalmusik, insbesondere in Klavierliedern. Interessant ist, dass einige seiner Lieder, wie Après un rêve, außerhalb Frankreichs überwiegend in Instrumentalbearbeitungen (z. B. für Cello und Klavier) bekannt sind. Fauré schrieb ferner Kammermusik (je zwei Klavierquartette, Klavierquintette, Violin- und Cellosonaten) und Klaviermusik.
Quellen und weiterführende Links: Marc Honegger/Günther Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik, Band 3, Verlag Herder Freiburg, 1992 Siegmar Hohl in: Siegmar Hohl (Hrsg.): Musikführer. Oper, Operette, Musical, Ballett, Konzert, Orbis Verlag München, 1995
Werke
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Requiem pour soprano, baryton, choeurs et orchestre, op. 48 (1888, version pour grand orchestre 1899)
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- 2 Songs op. 67: Salve Regina, No. 1 / Ave Maria, No. 2 (1894-95)
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Messe basse pour voix de femmes (soli et choeur) avec accompagnement d’orgue ou harmonium (1907)
Letzte Änderung am 01.09.2017 |