† 30. Mai 1971 in Meudon (Département Hauts-de-Seine)
Repertoire
Ave Verum op. 34 Nr. 2 (1936) (1998 unter Kantor Stefan Mohr einstudiert)
Laudate Dominum, 4. Motette in: Quatre Motets, op. 9 (1916)
Tantum ergo, 3. Motette in: Quatre Motets, op. 9 (1916)
Portrait
Französischer Komponist, Organist, Pianist und Musikpädagoge
Macel Dupré wurde in Rouen als Sohn von Albert Dupré und Marie-Alice Chauvière geboren. Der Vater, Schüler von Alexandre Guilmant, lehrte als Musiklehrer am Lycée Corneille und war Organist an der Kirche Saint-Ouen de Rouen. Die Mutter war Pianistin und Schülerin von Aloys Klein. 1894 nahm er an der Einweihung der Orgel in der Kirche de l'Immaculée conception in Elbeuf teil. Ab 1895 lehrte ihn sein Vater die Grundlagen der Harmonielehre und Kontrapunkt. 1896 wurde Louis Vierne in Saint-Valery-en-Caux Zeuge seines Orgelspiels. Im Alter von 12 Jahren wurde er Organist an Saint-Vivien in Rouen. 1902, im Alter von 16 Jahren, begann Dupré sein Studium am Conservatoire de Paris. Er studierte Klavier bei Louis Diémer, Orgel bei Alexandre Guilmant und Komposition bei Charles-Marie Widor und errang Erste Preise für Orgel (1907), Klavier und Fuge (1909) und 1914 den Prix de Rome für seine Kantate Psyché.
1920 begann seine internationale Karriere als Orgelvirtuose. Im gleichen Jahr führte er, erstmalig für Paris, dort das gesamte Orgelwerk Bachs auf (wie es vorher sein ehemaliger Mitschüler bei Widor, Albert Schweitzer, in Straßburg getan hatte). 1926 wurde Dupré Professor für Orgel am Conservatoire de Paris, das er von 1954 bis 1956 auch leitete und folgte 1934 Widor als Organist an Saint-Sulpice de Paris. 1946 wurde er Direktor des Conservatoire Américain de Fontainebleau und 1956 Mitglied des Institut de France.
Als brillanter Konzertorganist und Improvisator unternahm Dupré zahlreiche weltweite Konzerttourneen.
Marcel Dupré verstarb am Pfingstsonntag, 30. Mai 1971 kurz nach Vollendung seines 85. Lebensjahres in seinem Haus in Meudon.
Werke
Duprés Gesamtwerk umfasst rund einhundert Werke für Klavier, Orgel, Orchester, Chor und Kammermusik, wobei einige Jugendwerke bisher nicht veröffentlicht wurden. Sein kompositorischer Schwerpunkt war jedoch die Orgel.
Es war stets das Bestreben von Marcel Dupré, die Orgel als vollwertiges, konzertantes Instrument zu Gehör zu bringen und die Musik für Konzerte von der Musik zu trennen, die im Gottesdienst Verwendung findet. Die Variations sur un vieux Noëlop. 20 (1922), die Symphonie-Passion op. 23 (1924) oder auch der Chemin de la Croix op. 29 (1932) geben indes ein deutliches Zeugnis seiner religiösen Überzeugung.
Psyché op. 4 für Singstimmen und Orchester (1914)
Quatre Motets op. 9 für gemischten Chor und zwei Orgeln (1916)
No 1: O salutaris hostia
No 2: Ave Maria für Knabenchor und Orgel
No 3: Tantum ergo für Chor und zwei Orgeln
No 4: Laudate Dominum für Chor und zwei Orgeln
Hörproben (Fragment): Vierne, Widor & Dupré: Chorwerke | Westminster Cathedral Choir · Joseph Cullen und Andrew Reid, Orgel · Dirigent: James O'Donnell
De Profundis op. 17 für Soli, Chor, Orgel und Orchester (1917)
Ave Verum op. 34 Nr. 2 für Singstimmen und Streicher (1936)
Oratorium La France au Calvaire op. 49 für Soli, Chor, Orgel oder Orchester ad libitum (1945-1956)
Quellen und weiterführende Links:
Marc Honegger/Günther Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik, Band 2, Verlag Herder Freiburg, 1992