Anregungen für Hausgottesdienste von Gründonnerstag bis Ostern
Das "Triduum sacrum" allein oder in der Kernfamilie feiern

"In der aktuellen Situation, die von dem einschneidenden Erlebnis geprägt ist, dass die Gläubigen nicht zusammen das Osterfest begehen können, und öffentliche Gottesdienste - aus gutem Grund - untersagt sind, wird auch etwas deutlich: Kirche findet auch im Kleinen statt! Das Zweite Vatikatische Konzil spricht sogar von einer "Hauskirche" (Lumen gentium 11). Ja, wo Getaufte gläubig zusammenleben, dort ist Kirche. Und diese Kirche im Kleinen kann auch Gottesdienst feiern."
Mit diesen Sätzen beginnt eine Sammlung von Anregungen, Texten, Schriftworten und Gebeten, mit denen Menschen in diesem Jahr die Gottesdienste an den drei österlichen Tagen - Gründonnerstag, Karfreitag und Ostern - zuhause feiern können. Unter den folgenden Links finden Sie die vollständige Einleitung sowie die Vorschläge für die einzelnen Tage:
Einführung: Hausgottesdienste zu Ostern 2020
Hausgottesdienst am Gründonnerstag, 9. April 2020
Hausgottesdienst am Karfreitag, 10. April 2020
Hausgottesdienst zur Osternacht, 11. April 2020
Triduum Paschale
Eine kleine Orientierungshilfe zur liturgischen Feier der Drei Österlichen Tage
Die Feier der Drei Österlichen Tage (im latein. Triduum Paschale) vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung des Herrn bildet den Höhepunkt des liturgischen Jahres.
Auch wenn die drei großen Gottesdienste (Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag, Karfreitagsliturgie und Osternachtfeier) zeitlich auseinanderfallen, sie gehören aufs engste zusammen und bilden eine unauflösliche Einheit. Dass es sich im Grunde um eine Feier handelt, zeigt ein näherer Blick auf den Verlauf:
- der Abendmahlsmesse fehlt der sonst übliche Schlusssegen
- die Liturgie des Karfreitags beginnt ohne Eröffnung und schließt ohne Entlassung
- und die Osternacht wird ohne den gewohnten liturgischen Gruß eröffnet. Man feiert jeweils da weiter, wo man am Vortag aufgehört hat.
Die Liturgie des Triduum Paschale ist besonders reich an Zeichen und Symbolen. Sie sollen möglichst aus sich selbst heraus sprechen. Sinn und Bedeutung erschließt sich aus den Worten und Handlungen in der Liturgie.
Daher möge diese kleine Orientierungshilfe zum näheren Verständnis der Drei Österlichen Tage beitragen.
Gründonnerstag |
Karfreitag |
Osternacht |
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Messe vom Letzten Abendmahl
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Liturgie vom Leiden und Sterben Christi |
Hochfest der Auferstehung des Herrn
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Der Gründonnerstag hat seinen deutschen Namen von „greinen“ - weinen (mhd. gronan) und verweist damit auf das bevorstehende Leiden Christi. Die Grundstimmung dieser Feier ist „besinnliche Freude“, denn die Kirche gedenkt des Abschiedsmahls Jesu und der Einsetzung der Eucharistie. Wenigstens an dieser Feier soll die Kommunion unter beiden Gestalten empfangen werden. |
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Der Karfreitag (althochdt. kara = Trauer, Klage) ist ein Tag des Fastens und es findet keine Eucharistiefeier statt. Die Liturgie des Karfreitags wird seit dem 4. Jahrhundert zunächst als reiner Wortgottesdienst, ab dem 8. Jahrhundert mit Kommunionfeier begangen. |
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Die Feier der Osternacht beginnt mit einer Lichtfeier im Freien, wo das Osterfeuer entzündet und die Osterkerze gesegnet wird. Die brennende Kerze wird in die dunkle Kirche getragen. Nach dem dreimaligem Ruf „Lumen Christi - Christus, das Licht“ wird das Osterlicht verteilt und das Exsultet angestimmt. Es ist eine feierliche Licht-Danksagung und hat die Funktion einer Ouvertüre, in der schon der Osterjubel und die Bedeutung dieser Nacht anklingen. |