Ein sperriges Thema hatten die Verantwortlichen für die Gestaltung der diesjähigen AusZEIT
gewählt: Die geistigen Werke der Barmherzigkeit - anders als die leiblichen Werke wenig bekannt und
vertraut. Und nicht zuletzt braucht es eine Weile, sich vertraut zu machen mit Inhalten wie "Den
Zweifelnden recht raten, die Unwissenden lehren, den Beleidigern gern verzeihen...", um nur einige
zu nennen.
An fünf Tagen - von Montag bis Freitag gestaltete ein Kreis interessierter Menschen (darunter
auch die Seelsorger) jeweils eine der drei kurzen Gebetszeiten: Morgens um 6.30 Uhr, mittags um
11.55 Uhr und abends um 21.00 Uhr. Zwischen 10 und 20 Personen nahmen teil, beteten und sangen mit,
hörten manchmal instrumentale Musik oder begaben sich in gemeinsames Schweigen.
Überraschend war die Vielfalt der Gedanken und Gebete, die jeweils eines der geistigen Werke der
Barmherzigkeit zu den drei Gebetszeiten eines Tages in den Blick nahmen.
Dieses besondere Angebot scheint auch Menschen anzusprechen, für die traditionelle Gottesdienste
weniger bedeutsam sind. "Im nächsten Jahr bin ich wieder dabei..." hieß es am Freitag nach
Abschluss der letzten abendlichen Gebetszeit.