Kreuzigungsfenster
Nachmittags, wenn die Sonne auf das Fenster fällt, leuchtet die Farbenpracht dieses Fensters in das südliche Seitenschiff. Hier werfen die bunten Scheiben ihre Farbigkeit sogar auf den dunklen Kirchenboden.
Die Mitte des Bildes nimmt ein überlanges Kreuz ein, daran der gekreuzigte Christus hängt. Sein dornengekröntes Haupt ist von einem Nimbus (Lichtkranz) umgeben. Das feine, zarte Gesicht hat keine Spuren von Schmerz, wirkt eher verklärt. Auch der Körper scheint der Todesqual enthoben zu sein.
Auf der linken Seite des Kreuzes befindet sich eine Gruppe aus drei Personen: Im Hintergrund eine völlig verschleierte weinende Frau. Im Vordergrund hält der Jünger Johannes liebevoll seine Hand um die trauernde Mutter Jesu. Johannes schaut als Einziger der Anwesenden zum Kreuz empor. Die Gesichter der Personen sind sehr detailliert und fein gezeichnet.
Auf der rechten Seite des Kreuzes sehen wir ebenfalls eine Dreiergruppe. Die Hand der älteren Person weist auf den Gekreuzigten, während er als einziger die Betrachter anschaut. Sein Begleiter blickt zum Kreuz. Hinter ihnen steht ein junger Mann, der eine Fahne hält, auf der ein eidechsenähnliches Tier abgebildet ist. Auf seinem Schild sind drei Skorpione dargestellt. Beide Tiere wurden damals zur Kennzeichnung der Juden verwendet.
Den Hintergrund bildet eine zerklüftete Berglandschaft. Das Ganze umrahmt eine spätgotische Architektur.
Maria Magdalena - eine zentrale Figur des Fensters - hat zu unserer Pfarrei eine besondere Verbindung, da die eigentliche Pfarrkirche St. Magdalena gegenüber der ehemaligen Stiftskirche St. Severin stand. Heute noch erinnert daran der Straßenname "An St. Magdalenen".
Helga Muths
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