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Geschenke für Rumänien
Hilfstransport für Kinder und Bedürftige
Zum vierten Mal wurde in diesem Jahr der Hilfstransport für Kinder und Bedürftige in Rumänien auf den Weg gebracht. Dem Initiator der Hilfsaktion, Wolfgang Kriesemer, stehen Freudentränen in den Augen, als er an das Lachen in den Gesichtern der Jungen und Mädchen denkt, die die in diesem Jahr gespendeten 6000 Geschenkpäckchen erhalten werden. „Die Kinder gucken mich an, als wäre ich der Weihnachtsmann“, erzählt er begeistert. „Wenn wir nicht mehr kommen würden, müssten die Heime schließen“, erzählt er betroffen. In Rumänien herrschen in den Kinder- und Altenheimen katastrophale Zustände. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Man kann sich hier einfach nicht vorstellen, wie es den Menschen da unten geht. Dem Gros der Leute geht es richtig schlecht.“ In diesem Jahr wird Kriesemer den Transport nicht wie üblich persönlich in Rumänien in Empfang nehmen können. Vor zwei Wochen wurde er mit einem Herzinfarkt ins Neusser Lukaskrankenhaus eingewiesen, wo ihm ein Herzschrittmacher implantiert werden musste. Doch das scheint den „abgebrühten Typ“, wie ihn ein Helfer und Freund beschreibt, nicht daran hindern zu können, zu helfen, wo er nur kann. Zwar war der Transport für vergangenen Samstag geplant, doch auch mit der kurzen Verzögerung wird er sein Ziel vor Weihnachten erreichen. In diesem Jahr haben vor allem die Sachspenden zugenommen, Geldspenden jedoch nachgelassen. Aber auch diese werden in Rumänien benötigt. So belaufen sich die Mietkosten für einen Sattelschlepper für einen einzigen Transport auf stolze 1655 Euro. Doch Wolfgang Kriesemer ist zufrieden und glücklich: „Wir können gar nicht alles mitnehmen, so viel haben uns die Leute dieses Jahr gespendet.“ Die Weihnachtspäckchen haben natürlich höchste Priorität und sind in den Sattelschleppern bereits zu Hunderten gestapelt. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Kindern und deren Eltern, die gespendet haben, bei der Neusser Schützenlust und bei der Neusser Bevölkerung.“ Auf die Frage, ob ihn seine Hilfsaktion über die Jahre glücklich oder traurig gemacht hat, antwortet Kriesemer: „Sowohl als auch. Ich wünsche mir und den Menschen in Rumänien, dass sie mich nicht mehr brauchen. Doch das wird noch lange nicht der Fall sein.“
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