Orgel St. Severin Merzenich

Das Instrument wurde ursprünglich für die Kirche in (Brühl-)Vochem (Erftkreis) geplant und konzipiert. Im Jahr 1867 / 1868 wurde der Bau der Orgel von den Gebrüdern Kalscheuer in Nörvenich  abgeschlossen. Ihren Standort hatte die Orgel zunächst in der Emporenbrüstung der alten Kirche. Im Laufe der Jahre wurde die Kirche erweitert und demzufolge wurde die Orgel mehrmals umgesetzt. Nach der Kirchenerweiterung im Jahr 1961 stellte man bereits Überlegungen an, eine neue Orgel zu beschaffen, weil das vorhandene Instrument für den vergrößerten Raum klanglich unzureichend war. Dies führte zum Verkauf der Orgel an die Kirchengemeinde in Merzenich. Die Orgel hat eine Transmissionslade, d. h. das erste Manual ist ständig an das zweite gekoppelt und beide Manuale sind ständig an das Pedal angehangen. Die Orgelbauwerkstatt Johannes Klais in Bonn betreute die Orgel über mehrere Jahre und nahm 1959 folgende Auflistung der Disposition vor:

I. Manual (C-f ''')

1. Gamba                    8'         Metall

2. Flöte                       4'         Metall

3. Liebl.Gedackt        8'         C-H Holz, Fortsetzung Metall

II. Manual (C-f ''')

4. Salicional                8'         C-fis° mit Gedackt (Nr. 3) kombiniert, Fortsetzung Metall

5. Principal                 8'         C-E Holz, F-a° im Prospekt, Zink,

Fortsetzung Metall

6. Bordun                16'         C-h° Holz, Fortsetzung Metall

7. Oktave                    4'         Metall

8. Quinte               2 2/3'        C-H gedeckt, Metall

9. Oktave                    2'         Metall

10. Cornett 3fach                     ab g°

11. Mixtur 2-4fach       2'         vorher Trompete 8'

Pedal bis (C-d') angehängt

Die Restaurierungsarbeiten führte die Orgelbaufirma Weimbs im Jahr 1994 durch. Ziel war es, das Instrument nach orgeldenkmalpflegerischen Grundsätzen zu konservieren und wiederherzustellen. Die Zinkpfeifen im Prospekt (Prinzipal 8') sind durch Pfeifen mit einer hochwertigem Zinnlegierung ausgetauscht worden. Die später hinzugefügten Pfeifen von Bordun 16' (C-h°) wurden wieder ausgebaut. Anstelle der nicht originalen zwei- bis vierfachen Mixtur ist die dem ursprünglichen Befund entsprechende Trompete 8' wieder eingefügt worden.

Quelle: Historische Orgeln im Stadtgebiet von Zülpich, Dr. Franz-Josef Vogt