Gottesdienste
Freitag, 03. Januar 2025
09:00 hl. Messe St. Nikolaus Füssenich
Samstag, 04. Januar 2025
17:00 hl. Messe St. Kunibert Enzen
Orgel Stephani Auffindung Bürvenich
Der Abschluss der Orgelarbeiten wurde durch ein „Attest" des Dürener Kreis-Kommunal-Baumeisters Kriescher vom 10. Februar 1871 bestätigt.
Dem Orgelbauer Franz Wilhelm Sonreck wird hierin bescheinigt, „dass die neue Orgel... von vorzüglichem Material in ganz ausgezeichneter Arbeit ausgeführt ist, auch dass dieselbe dem Baustil der Kirche entsprechend gehalten ist."
In Sonrecks Dispositionsentwurf vom 15. Januar 1867 sind folgende Angaben zu lesen:
Einteilung der Register Manual, Positiv, freies Pedal
Umfang der Register 4 ½ Octaven, 2 Octaven
Nro. Register Fußton Material
a. Manual
1. Principal 8 vom tiefen C an von fein legiertem Zinn in der Fronte, Fortsetzung auf der Lade
2. Cornett 4fach vom kleinen g anfangend und von Metall
3. Bordun 16 die beiden Octaven von Holz, Fortsetzung von Metall
4. Flaut major 8 die tiefen achtzehn Töne von Holz, Fortsetzung von Metall
5. Viola di Gamba 8 ganz Metall
6. Octav 4 ganz Metall
7. Quinte 2 2/3 ganz Metall
8. S. Octav 2 ganz Metall
9. Mixtur 4fach ganz Metall
10. Trompete 8 (ganz von Metall) Baß
11. Trompete 8 (ganz von Metall) Discant
b. Positiv
12. Geigenprincipal 8 die tiefe Octav von Holz gedeckt, Fortsetzung von Metall
13. Fernfloete 8 vom kleinen c an von Metall; die tiefe Octav wird in den Gedact übergeführt
14. Gedact 8 die tiefe Octav von Holz, Fortsetzung von Metall
15. Flautotraverso 4 ganz von Holz; Disc. überblasend
16. Octav 4 ganz Metall
17. Cornettquinte 2 2/3 vom kleinen c an, von Metall
18. Spitzflöte 2 von Metall
c. Pedal
19. Principal 16 offen von Holz
20. Subbass 16 gedakt von Holz
21.Violon 8 von Metall, die Körper der großen Octav von Zink
22. Flaut 4 von Metall
23. Posaune 16 von Metall, die Schallbrecher von schwerem Zink
24. Pedal-Coppel an das Manual
25. Manualkoppel
Die Orgel, die bis dahin in den Gottesdiensten erklang, wurde nach Wildenburg abgegeben. Sie stammte noch aus der Zeit des 1803 aufgehobenen Zisterzienserinnenklosters. Im Ersten Weltkrieg gingen die für Rüstungszwecke beschlagnahmten Prospektpfeifen aus Zinn verloren. Auf Grund der Inflationszeit erwies sich die Neubeschaffung als recht schwierig. Der Orgelbauer Joseph Breuer aus Zülpich stellte Zinkpfeifen im Prospekt auf und versorgte die Orgel mit einem elektrischen Gebläse. Zwei Register wurden im Positiv, Octave 4'und Cornettquinte 2 2/3, gegen Vox coelestis 8' und Aeoline 8'ausgetauscht. Der genaue Zeitpunkt dieser Dispositionsänderung ist nicht bekannt.
Während der Restaurierung 1958 entfernte der Orgelbauer Josef Weimbs die beiden Register Vox coelestis 8'und Aeoline 8' wieder und fügte dafür einen Prinzipal 4' und eine zweifache Cymbel ½' ein.
Die Orgelbaufirma Weimbs hat in der zweiten Restaurierung von 1993 der Orgel ihren Ursprungszustand wiedergegeben. Die Cymbel wurde durch einen Nachbau der Cornettquinte 2 2/3' ersetzt und der Farbanstrich der Orgel ist abgebeizt worden.
Die Pfarrkirche St. Stephanus in Bürvenich besitzt die größte erhaltene Orgel von dem Orgelbauer Franz Wilhelm Sonreck.
Quelle: Historische Orgeln im Stadtgebiet von Zülpich, Dr. Franz-Josef Vogt