Orgel St. Christophorus Bessenich

Dem Rektor Jakob Dünker ist es zu verdanken, das die Pfarrkirche in Bessenich eine Orgel erhielt. Da ihm ein „erbaulicher Gottesdienst und ein schöner Kirchengesang" sehr wichtig waren, überzeugte er 1871 die Gemeinde von der Anschaffungeiner Kirchenorgel, die nachfolgend von den Gebrüdern Kalscheuer in Nörvenichgebaut wurde. Der Orgelbauer Joseph Breuer erweiterte die Orgel 1896 um zwei weitere Register. Im Jahr 1926 erfolgte wieder ein Umbau der Orgel durch die Orgelbaufirma Breuer. Ursprünglich war die Orgel als Brüstungsorgel konzipiert. Aus Platzgründen wurde die Orgel in die Turmhalle zurückversetzt, wo zuvor die Balganlage untergebracht war. Das elektrisch betriebene Gebläse fand Raum im zweiten Turmgelass. Eine genaue Bestandsaufnahme des vorhandenen Pfeifenmaterials fand 1968 während der Instandsetzung der Orgel durch die Orgelbaufirma Weimbs aus Hellenthal statt. Welche Register durch Kalscheuer und welche Register durch Breuer errichtet wurden, sind dieser nicht zu entnehmen.

Disposition der Orgel vor der Instandsetzung:

II. Manual (C-f ```)

1. Prinzipal 8`             C-H Holz, c°-d` Prospekt Zinn, zwei Seitenfelder im Prospekt stumme Pfeifen Zink, Innenpfeifen dis`-f ``` Metall

2. Bordun 16`             C-h° Holz, c`-h` Zinkkörper, Füße und Deckel aus Metall; c``-f ``` Metall

3. Oktave 4`               C-H Zink, Fortsetzung Metall

4. Quinte 2 2/3`          C-H gedeckte Bauweise, ab c° offen, Metall

5. Oktave 2`               Metall

6. Harmonieflöte 4`    C-H konisch mit Expressionen, c°-h° zylindrisch mit Expressionen, ab c` zylindrisch, überblasend

I. Manual (C-f ```)

7. Gamba 8`                B/D, C-H Zink, Rest Metall

8. Gedackt 8`             C-H Holz, c°-h° Zink, Rest Metall

9. Fernflöte 8`            C-H gemeinsam mit Gedackt 8` (Nr. 8), c°-h° gedeckt Zink, Fortsetzung konisch offen aus Metall

Pedal (C-d`) angehängt an das II. Manual

 

(…) „Die Pfeifen beider Manuale stehen auf einer gemeinsamen Windlade mit Doppelventilen („Doppelmanual-Lade“), die es ermöglicht, alle Register vom Hauptmanual (II. Manual), einen Teil der Stimmen (Nr. 7-9) auch separat von einem gesonderten Manual (I. Manual) aus anzuspielen. Traktur und Tonkanzellen sind doppelt angelegt, eine dieser beiden Kanzellen pro Ton hat allerdings nur Pfeifenbohrungen für das leise Register. Führt man die Bohrungen aus beiden Kanzellen über der Schleife zusammen, ist nur eine einzige Schleife je Register, demzufolge auch nur ein Registerzug erforderlich, was zur Folge hat, dass die beiden Manuale klanglich nicht unabhängig voneinander sind.“

Aus „Dr. Franz-Josef Vogt: Historische Orgeln im Stadtgebiet von Zülpich, Rheinische Kunststätten, 1998, Heft 426“

 

Zwei Register sind bei der Wiederherstellung der Orgel durch den Orgelbauer Josef Weimbs ausgetauscht worden. Der Bordun 16` aus dem II. Manual erhielt eine eigene Pedalwindlade.  

 

Disposition der Orgel nach der Instandsetzung:

II. Manual (C-f ```)

1. Prinzipal 8`

2. Cornett, 4fach auf Hochstock, anstelle von Bordun 16`

3. Oktave 4`

4. Quinte 2 2/3`

5. Oktave 2`

6. Mixtur, 4fach  11/3 anstelle von Harmonieflöte 4`

I. Manual (C-f ```)

7. Salicet 8`  B/D

8. Bourdon 8`

9. Flöte 4'   aus dem II. Manual anstelle von Fernflöte 8`

Pedal (C-d`)

10. Bordun 16`  aus dem II. Manual

 Koppel II/P

 Quelle: Historische Orgeln im Stadtgebiet von Zülpich, Dr. Franz-Josef Vogt