Bemerkungen zur Geschichte von Kirche und Kloster
Erstmals wird über eine Kirche und ein Kloster in Gräfrath in einer Urkunde aus dem Jahre
1185 berichtet, mit der der Kölner Erzbischof einen Hof und eine Kapelle, die sich im Besitz der
Äbtissin des Klosters Vilich (bei Bonn) befanden, aus der Pfarre Wald herauslöst, damit auf diesem
Hof und an dieser Kapelle ein Kloster mit Kirche gegründet werden kann. 1187 beurkundet der
Erzbischof dann, dass die Vilicher Äbtissin Elisabeth in
Greverode zu Ehren Gottes und Mariens ein Kloster eingerichtet und finanziell ausgestattet
hat.
Vom Aussehen der ersten Kirche, die nach 1187 für die Gemeinschaft der Gräfrather
Augustinerchorfrauen erbaut worden ist, kann sich der heutige Besucher ein sehr gutes Bild machen.
Nur zufällig wurden 1990 Teile der nördlichen Mittelschiffwand dieser im gebundenen System
errichteten, dreischiffigen Pfeilerbasilika mit umlaufenden Emporen entdeckt, weil das die Wand
verbergende Mauerwerk durch einen Bagger beschädigt wurde. In der Folge wurde diese romanische
Mittelschiffwand auf ca. 1/3 der Wandlänge in voller Höhe freigelegt und kann heute in der
Sakristei unserer Pfarrkirche besichtigt werden.
Diese erste Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut. Ihre heutige Gestalt
als barocke Hallenkirche erhielt die Gräfrather Kirche in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts,
als sie nach schweren Beschädigungen durch Brände in den Jahren 1686 und 1717 auf den Grundmauern
der Vorgängerbauten wiedererrichtet wurde. Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1803 blieb die
Kirche als Pfarrkirche für die Gräfrather Katholiken erhalten. Die Klostergebäude, die mit Ausnahme
des westlichen Teils ebenfalls bestehen blieben, wurden nach 1803 in unterschiedlicher Weise
genutzt und beherbergen heute das Deutsche Klingenmuseum.
Auch die barocke Innenausstattung stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts und
"erzählt" mit ihrem Figurenschmuck aus der Geschichte von Kirche und Ort. So ist auf dem Hochaltar
das Patrozinium, die Himmelfahrt Mariens, dargestellt. Der Gottesmutter zur Seite hat man den
Ordensvater Augustinus und seine Mutter Monika gestellt. Der rechte Seitenaltar ist der Hl.
Katharina von Alexandrien geweiht, von der 1309 auf wundersame Weise eine Reliquie in das
Gräfrather Kloster gelangte, aus der in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts mehrfach Flüssigkeit
ausgetreten ist. Dieses Katharinenwunder, bezeugt durch die heute noch im Pfarrarchiv aufbewahrten
Mirakelurkunden aus jener Zeit, hat im Spätmittelalter Ströme von Pilgern nach Gräfrath geführt,
für deren gottesdienstliche Versorgung schließlich ein zweiter Nebenaltar, der Georgsaltar,
gestiftet wurde.
Sowohl die Katharinenreliquie als auch eine der Flaschen, in denen die wundertätige
Flüssigkeit aufgefangen wurde, zählen neben anderen Reliquiaren, Monstranzen und liturgischen
Geräten zum Gräfrather Kirchenschatz mit erlesenen Goldschmiedearbeiten aus gotischer und barocker
Zeit, der im benachbarten Deutschen Klingenmuseum in einem eigens eingerichteten Raum für die
Öffentlichkeit zugänglich ist.
Wenn Sie nach diesen "Andeutungen" neugierig geworden sind auf eine barocke Kirche im
Bergischen Land und ihren wertvollen Kirchenschatz, dann fragen Sie doch nach einer
Besichtigungsmöglichkeit.
Auskunft erhalten Sie in unserem Pfarrbüro unter Tel. 0212/ 59 11 49.
Auskunft erhalten Sie in unserem Pfarrbüro unter Tel. 0212/ 59 11 49.