Kreuzweg

Station  I    -    Jesus wird zum Tode verurteilt

 

Zwei Personen schauen den Betrachter an. Sie stehen in einem repräsentativen antiken Gebäude, das mit zwei Säulen, die einen flachen Dreiecksgiebel tragen, die Handlung und die beiden Personen gleichsam einrahmt.

 

  

 

Katholische Pfarrgemeinde St.  Engelbert Solingen

 

 

Links steht ein offensichtlich hochrangiger Römer in reich gegliederter Kleidung bzw. prachtvoller Rüstung mit nicht unedlem, strengem Gesichtsausdruck, der den Stab über einem Waschbecken bricht, das auf einem aufwendigen Ständer steht.

 

Übersicht

Impressum

 

 

Rechts steht Jesus in einen Mantel gehüllt, in den gebundenen Händen Stock oder Rohr haltend, mit fast übergroßer Dornenkrone auf dem Haupt. Hinter beiden Gestalten schaut man gleichsam in die Tiefe des Raumes.

 

Text: 

Pater W. Mertens

 

 

Beide sind einen weiten Weg gegangen in ihrem Leben im übertragenen und im wirklichen Sinne: Pilatus als oberster Herr der römischen Besatzungsmacht und Jesus als der Sohn Gottes, der durch seine Menschwerdung und durch sein Leiden und seinen Tod am Kreuz unser Erlöser wurde.

 

In unserer ersten Kreuzwegstation hat der Künstler in  einer Darstellung das Geschehen zusammengefasst, das der Kreuztragung vorausging.

 
   

Der Hahn im Dreiecksgiebel erinnert uns daran, dass nach dem Verrat des Judas - der die Festnahme und Verurteilung Jesu ermöglichte - Petrus, der früher seine Todesbereitschaft bekundete, den Herrn verleugnete. Stock und Dornenkrone weisen auf die Peinigung und Verspottung Jesu hin, bevor er zur Kreuzigung geführt wurde. Das Stabbrechen - als sichtbares Symbol des Todesurteils - über dem Waschbecken zeigt an, dass Pilatus nur widerwillig der Hinrichtung zustimmte. Er wusch sich ja vor allen Leuten die Hände und sagte: "Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen".  
 

 

Das gesamte Geschehen zeigt aber auch, wie damals eine von den Hohenpriestern und Ältesten aufgewiegelte Menschenmenge eine Rechtsbeugung erzwingen konnte. Wie oft musste im Ablauf der Menschheitsgeschichte bis auf den heutigen Tag das Recht der Macht von Menschenmassen und Diktatoren weichen? Der Herr nahm bereitwillig das ungerechte Urteil an, weil er in besonderer Weise auch denen nahe sein wollte, die von Menschen ungerecht verurteilt oder gar hingerichtet werden.

 

  

Wir wenden uns der zweiten Station zu

Jesus nimmt das Kreuz auf   seine Schultern