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St. Maria und St. Clemens in Schwarzrheindorf
(eine kleine Bildergalerie finden Sie über das Foto
)
Die Doppelkirche St. Maria uns St. Clemens zu Schwarzrheindorf, weithin sichtbar gegenüber
von Bonn an der Siegmündung gelegen, ist eine der berühmtesten Kirchen im Rheinland.
1151 vom Kölner Erzbischof Arnold von Wied (um 1098-1156) als Burg- und
Begräbniskirche zu Ehren des heiligen Clemens und der Gottesmutter errichtet, war sie zusammen mit
dem Benediktinerinnenkloster und späteren Damenstift und neben der Pfarre St. Peter in Vilich
Jahrhunderte lang Mittelpunkt des gottesdienstlichen Lebens der Menschen in Schwarz- und
Vilich-Rheindorf. Die dazugehörenden Güter an Rhein und Sieg gaben den Bauern Arbeit und Auskommen.
Nach der Aufhebung des Stifts 1803 kam der Gottesdienst zum Erliegen und die Kirche war vom
Verfall bedroht. Dank der Bemühungen des Fürsten Karl von Wied-Runkel, eines Nachfahren des
Gründers Arnold von Wied, konnte die Kirche, die seit 1815 preußischer Besitz war, renoviert, 1832
wieder geweiht und der Gottesdienst wieder aufgenommen werden. 1869 wurde dann die Pfarre
Schwarzrheindorf gegründet und erhielt den Hl. Clemens zum Pfarrpatron.1998 wurde auch das frühere
Doppelpatrozinium St. Maria und St. Clemens wiederhergestellt.
1994-1998 wurde die Kirche im Rahmen einer Heizungserneuerung restauriert und der
Chorraum in der Unterkirche neu gestaltet.
Kunsthistorische Bedeutung besitzt die Doppelkirche
- vor allem durch die berühmten Wandmalereien nach der Gottesvision des Propheten Ezechiel in der
Überlieferung des Ruppert von Deutz (1075/80-1129/30)
- mit einer Christusfigur aus dem 16./17. Jahrhundert und eine Madonna aus dem frühen 17.
Jahrhundert (Teil einer Doppelmadonna, deren andere Hälfte im Kölner Schnütgenmuseum hängt)
- durch die Stumm-Orgel aus dem Jahr 1728, die 1936 erworben wurde
- die Osterrieder-Krippe
- durch den Taufstein, dessen Bronzedeckel eine figürliche Darstellung nach Ezechiel (Ez 37,9)
darstellt, und den Kreuzweg in der Oberkirche sowie den Marienbrunnen auf dem Kirchenvorplatz, alle
drei Werke von Jochen Peschau (1929-1989)
- und durch manches andere Kleinod.
Besuchen Sie die Doppelkirche über den virtuellen Rundgang ...
Sie stellt aber auch das Zentrum des geistlichen,
liturgischen und des Gemeindelebens für die ca. 2700 Pfarrangehörigen und
darüber hinaus dar. Als dritte Pfarrei im Seelsorgebereich grenzt St. Maria und St. Clemens auf dem
Mühlenberg im Osten an die Pfarre St. Peter Vilich und am Bröhltalbahnweg im Süden an St. Joseph
Beuel.
Das Gemeindeleben prägen z. B.:
- der
Familienmesskreis, der die regelmäßigen Familienmessen an jedem 3. Sonntag im
Monat gestaltet
- der
Cäcilien-Chor
- die
Frauengemeinschaft
- die Messdiener
- die
Herz-Jesu-Bruderschaft.
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen im Kirchenjahr gehören die Sternsingeraktion, die
Karnevalsveranstaltung der Frauengemeinschaft, eine Agape in der Osternacht, die
Herz-Jesu-Prozession mit der Kirmes auf dem nahegelegenen Rheindorfer Hof und das Pfarrfest im
Pfarrgarten.
Der Gemeinde angeschlossen sind das
Maria Montessori-Kinderhaus mit dem Kindergarten und das Haus der offenen Tür
für Jugendliche (Haus Michael).
Enge Verbindung hält die Pfarre zur
Arnold von Wied-Grundschule
Auch internationale Kontakte prägen die Pfarrgemeinde St. Maria und St. Clemens.
Auf die Michaelsglocke aus Schwarzrheindorf, die in Mirecourt (Lothringen) gefunden und 1965
nach Schwarzrheindorf zurückgebracht wurde, gründet die Städtepartnerschaft Beuel-Mirecourt.
Die Gemeinde unterstützt seit Jahren den hier geborenen und getauften, 1968 in Uruguay zum
Priester und 1985 zum Bischof von Maldonado - Punta del Este geweihten Rodolfo Wirz.
Literatur (in Auswahl):
1832 – 1982 Gottesdienst in Schwarzrheindorf. Mit Beiträgen von Friedrich Münch, Norbert
Trippen, Karl Königs. Hrsg. von der Kirchengemeinde zum 24.X.1982 von der Katholischen
Kirchengemeinde zum Heiligen Klemens, Bonn-Beuel 1982.
Schwarzrheindorf. Eine Pfarrgemeinde und ihre Kirche. Festschrift zum 125jährigen Bestehen
der Pfarre und 100jährigen Jubiläum ihres Chors, Bonn 1993.
Karl Königs: St. Maria und St. Clemens Schwarzrheindorf. Ein Kirchenführer, Bonn
2000. |