Jakobusoktav 24. Juli bis 31. Juli 2022
Resümee
Sonntag, 24. Juli
Wir sind zum Glauben gekommen – und fragen dich Jesu: Ist es noch deine Kirche, in der wir glauben?
Vielleicht schweife ich vorab kurz ab.
Pater Adalbert hat die Obertitel – als Auszüge aus der Bibel geschrieben und ich habe mir erlaubt, hierzu meine Anmerkungen und Gedanken zu machen – die Gedanken und Probleme, die unsere Seelen und unseren Geist gerade beschäftigen.
Am 1. und 2. Juli war ich zu Delegiertenkonferenz beim ZdK und der AGKOD. Sehr eindeutig hatte uns die Vorsitzende, Frau Stette-Karb gleich bei der Begrüßung deutlich gemacht, dass die Arbeit bei den 4 Fachbereichen des Synodalen Weges sehr enttäuschend ist und von den Bischöfen blockiert wird, dass wir Frauen wiederum enttäuscht werden und keine der Forderungen bestätigt worden ist.
Das muss ich Ihnen als Hintergrund sagen, damit Sie meine Ausführungen und Gedankengänge verstehen können.
Dass es uns wichtig ist, unseren Glauben zu leben, unsere Kinder und Kindeskinder im Glauben zu erziehen und uns dabei gegenseitig in unserer Gemeinschaft zu bestärken, ist natürlich die Basis meiner Ausführungen und unseres Lebens. Dass jedoch die Einbettung unseres Glaubens in der Institution Kirche nicht nur Risse bekommen hat, sondern es offensichtlich geworden ist, dass die Nachfolge Jesu in großen Bereichen der Kirche nicht mehr zu entdecken ist.
Montag, 25. Juli
Partonatsfest St. Jakobus
Du hast gesagt, wer mir folgen will, verleugne sich selbst. So müsste ich sagen: Ich folge dir und verlasse die Kirche! Wohin soll ich gehen?
Deine Worte in den Evangelien sind klar. Du sprichst vom Dienen nicht vom Machtmissbrauch. Ein Rezept, wie wir die heutige Krise in der Kirche bewältigen und sie erneuern, habe ich nicht entdecken können. Wenn Männer die Macht nicht abgeben, was kann man da erneuern?
Dienstag, 26. Juli
Du hast gesagt: Ich nenne euch meine Freunde. Du meintest auch Deine Freundinnen. Für dich sind Männer und Frauen gleichwertig. Du hast Frauen sogar den Auftrag erteilt, vor allen andren von deiner Auferstehung zu berichten. Wird die Kirche deine Sicht auf uns Frauen jemals erkennen? Wie sollen wir vorgehen?
Wir haben wunderbare, kämpferische, besondere Frauen aus dem alten und neuen Testament näher beleuchtet und festgestellt, dass Jesus selbstverständlich uns beide, Frauen und Männer gleichermaßen liebt und in seine Nachfolge berufen hat. Wir sollen davon nicht abgehen und uns nicht entmutigen lassen. Hm …
Mittwoch, 27. Juli
Du hast gesagt: Frieden hinterlasse ich euch. Meinen Frieden gebe ich euch. Trotz dieser Zusicherung und der Sehnsucht nach Frieden, gibt es immer wieder Kriege. Wie kommt es unter den Menschen immer noch zu diesem Hass? Auch unter Glaubenden!? Wie ist Friedensarbeit heute notwendig, um wirksam zu sein?
Wir entzünden die Flamme des Friedens und sorgen dafür, dass sie brennt und nicht erlischt… Ja, so kann der Frieden im Kleinen gedeihen. Wie macht man es im Großen?
Lasst uns unser Lächeln weiter schenken!
Donnerstag, 28. Juli
Du hast gesagt: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
Was hindert uns Menschen daran zu lieben – auch die Feinde? Was hindert uns, die Liebe als Basis für alle unsere Entscheidungen zu wählen?
Es gibt Sätze, die haben Gewicht:
- Gottesdienst ohne Liebe ist tot!
- Glaube ohne Liebe ist toter Glaube!
- Taten der Liebe müssen folgen und sichtbar sein!
- Liebe ist Aktion!
Ich musste an unsere Familie denken. Bevor wir zum Gottesdienst und zur Kommunion gingen, haben wir uns gegenseitig umarmt, die Hand gegeben und gesagt, wenn ich dir wehgetan habe oder dich geärgert habe, verzeih mir bitte!
Ja, es stimmt: Evangelisierung ist Freundschaft, Lächeln, Jesu Ideale fortsetzen – und zwar als Frau und Mann, als Gemeinschaft.
Freitag, 29. Juli
Du hast gesagt: Ich bin der Weg.
Wie schaffen die Kirche und wir es, deinen Weg zu entdecken, zu verinnerlichen und auch zu gehen?
Eigentlich liegt die Antwort im Thema des Donnerstags, klar! Ist es tatsächlich klar?
Jesu Weg ist die Liebe. Keiner kommt zum Vater außer durch mich, sagt er. Also deutlich ausgedrückt: Wer es immer noch nicht begriffen hat und Menschen beim Ertrinken im Mittelmeer zuschaut, wer es immer noch nicht begriffen hat und billigen Kaffee sucht, durch den die Kaffeebauern in bitterer Armut leben, wer es immer noch nicht begriffen hat und billigen Artikeln nachjagt, bei derer Produktion Menschen zu Grunde gehen, Tiere für die Massenproduktion gequält werden, unsere Erde kaputt gemacht wird – für den sieht es düster aus.
Was soll man dazu noch sagen? Liebe ist kein Friede, Freude, Eierkuchen! Liebe ist Position beziehen für den Frieden, für die Gerechtigkeit, für den Nächsten. Jesus war ein Revolutionär.
Samstag, 30. Juli
Du hast gesagt: Ich bin das Licht der Welt.
Dein Licht wird in der Weltkirche unterschiedlich gesehen. In unseren Pfarrgemeinden und Bistümern setzen wir uns für Erneuerung die Kirche nach deinen Prinzipien ein: Liebe, Respekt und Achtung vor allen Menschen, unabhängig ihrer Lebens- und Liebesweisen, Respekt und Achtung vor der ganzen Schöpfung.
Wir erwarten Reformen, die in anderen Ländern, in anderen Erdteilen mit Unverständnis gesehen werden. Wie schaffen wir Annäherung, Spielräume, Verständnis füreinander?
Verständnis muss von allen Seiten kommen. Wir dürfen nicht hochnäsig auf die Völker schauen, denen wir mit unseren Wünschen nach makellosen Früchten z. B. und immer mehr ausgeklügelten Life Style- bzw. Ernährungsprinzipien (Soja, Avocado, …) ihre Lebensgrundlagen rauben und sie dann noch belächeln, dass sie die Schwangerschaftsverhütungstheorien des Papstes verinnerlichen. Die Völker anderer Erdteile werden sicherlich auch Verständnis für unsere Sorgen aufbauen, wenn sie spüren, dass die verdeckte oder offene Ausbeutung ihrer Natur, ihrer Bodenschätze bzw. ihrer menschlichen Kraft aufhört.
Was ist nun Quintessenz der Woche?
Wir sind von Pater Adalbert in seinen Gebeten und voller Inbrunst dargelegten Predigten aufgerüttelt worden, dass es an uns liegt, Gottes Wort zum Leben zu erwecken!
Liebe ist Aktion! Keine Worthülse!
Bitte Pater Adalbert!