Predigt für Erwachsene vom 3. Mai

Amen, Amen, ich sage euch: Ich bin die Tür, wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden (vgl. Joh 10,12-10).

Papst Franziskus hat gesagt: „Es gibt Gegenden auf dieser Welt, in denen die Türen nicht abgeschlossen werden. Aber es gibt auch viele Gegenden, in denen Sicherheitstüren normal geworden sind. Wir dürfen uns nicht mit dem Gedanken abfinden, dieses System auf alle Bereiche unseres Lebens anzuwenden, auf das Leben der Familien, der Städte und Gesellschaften. Vor allem nicht auf das Leben der Kirche. Die Tür soll schützen, gewiss, aber sie darf nicht abweisend sein.

Umgekehrt darf man eine Tür auch nicht eintreten; man muss um Einlass bitten, denn die Gastfreundschaft glänzt in der freien Aufnahme. Man muss die Tür häufig aufmachen, um nachzuschauen, ob draußen vielleicht jemand steht, dem vielleicht der Mut oder sogar die Kraft fehlt anzuklopfen. Wie viele Menschen haben das Vertrauen verloren, haben nicht dem Mut, an die Tür unseres christlichen Herzens, an die Türen unserer christlichen Kirchen zu klopfen. In Wahrheit wissen wir, das wir selbst die Hüter und Diener der Tür Gottes sind; und wie heißt diese Tür Gottes? Jesus ist die Tür, die uns ein- und ausgehen lässt. Denn der Schafstall Gottes ist ein Zufluchtsort, kein Gefängnis! Das Haus Gottes ist ein Zufluchtsort. Und wenn die Tür verschlossen ist, müssen wir nur sagen: „Herr, lass uns ein!“. Die Kirche ist die Türhüterin eines Gottes, der niemandem die Tür vor der Nase zuschlägt mit der Begründung, er gehöre nicht ins Haus.“ (aus: Aufbruch für die Seele, Der Kalender für die Fasten- und Osterzeit, 2020, Vivat, St. Benno Verlag)

Das was hier Papst Franziskus ausgeführt hat, hätte selbst ich (in aller Selbstbescheidenheit) nicht besser schreiben können.

Ich wünsche uns allen den Heiligen Geist, der einst durch verschlossene Türen zu den Aposteln kam, die Furcht hinwegnahm und die Herzen füreinander öffnet.

Ihr Bernhard Strunk, Pfr.