Predigt für Erwachsene vom 26. April

Brüder und Schwestern!

Das heutige Evangelium beginnt mit der Beschreibung des Versuchs von einigen der Jünger Jesu, zur Normalität zurückzukehren, zum normalen Tagesablauf, wie er vor der gemeinsamen Zeit mit Jesus stattgefunden hat. Diese Normalität wird hier durch das Fischen zum Ausdruck gebracht, also der alltäglichen Arbeit der Jünger.

Aber so ganz gelingt diese Rückkehr nicht. Es fehlt etwas. Jesus Christus fehlt! 

Das normale Leben gelingt erst wieder, sobald Jesus bei ihnen ist, dann erst füllen sich die Netze. 

Im heutigen Johannesevangelium hören wir einen Schluss nach dem Schluss und eine Geschichte, die wir vom vorösterlichen Jesus aus dem Lukasevangelium kennen (vgl. Lk 5, 1-11). Hier fließen beide Zeiten zusammen. Die Jünger merken, dass sie durch die gemeinsame Zeit mit Jesus mit ihm auf eine wunderbare Weise "vernetzt" worden sind. Ihr Leben kann nur noch gelingen, wenn sie es in Gemeinschaft mit Jesus Christus leben.

Es gibt prägende Ereignisse, wie es auch prägende Personen gibt. Auch die derzeitige Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen wird uns prägen, ob wir wollen oder nicht. Vielleicht dahingehend, dass wir einst froh sein werden, diese Zeit der Beschränkungen und der Sorge hinter uns gelassen zu haben. Vielleicht aber auch dahingehend, dass wir künftig unseren "normalen" Alltag, unser "normales" Leben intensiver als bisher wahrnehmen und zu schätzen lernen.

Die Gemeinschaft mit Jesus prägt uns im positivsten Sinn. Wenn wir einmal seine Gemeinschaft gespürt haben, dann ist eine Entfernung von ihm eine Reduzierung der Normalität...unserer Normalität. Denn nur in der Gemeinschaft mit IHM können wir das sein, was wir sind: Kinder Gottes!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen weiterhin eine gesegnete Osterzeit

Kaplan Lars Spohr