Pilgerfahrt 2019 ins Burgund

Nach einer Eucharistiefeier mit Reisesegen traten wir zusammen mit Heinrich Witprächtiger und Pfarrer Michael Eichinger am Sonntagmorgen unsere Wallfahrt ins Burgund an. Nach einer Fahrt bei strömendem Regen erreichten wir am Nachmittag NANCY, wo wir einen ersten Eindruck bekamen von prachtvollen, in Stein gemeißelten Zeugnissen vergangener Macht. Am Abend erreichten wir TOURNUS, eine alte Stadt an der Saône, in deren mächtiger romanischer Kirche St. Philibert wir am Montagmorgen Eucharistie feierten. Unsere französische Reiseleiterin „Martine“ begleitete unsere Rundreise und führte uns nach CLUNY, wo wir die Reste der einst mächtigen Benediktinerabtei besichtigten, deren Mönche dem Adel entstammten. Aus dieser Abtei ging der spätere Papst Urban Il. hervor, dessen Name mit dem 1. Kreuzzug verbunden ist.

Am Dienstag dann TAIZE, ein Höhepunkt dieser Reise. Auch wenn wir altersmäßig ca. 50-60 Jahre über dem Altersdurchschnitt der eigentlichen Zielgruppe lagen, konnten wir uns der Faszination dieses Ortes nicht entziehen. Wir erlebten einen Gottesdienst mit den Brüdern und vielen Jugendlichen, die aus allen Teilen der Welt in dieses burgundische Dorf strömen auf der Suche nach Gott, nach Gemeinschaft, vielleicht auch nach Stille und Einfachheit. Hier wird deutlich, dass wir Menschen konfessionsübergreifend auf einer großen Pilgerreise sind.

Nach einer beeindruckenden, oft persönlichen Vorstellungsrunde und tiefen spirituellen Eindrücken haben wir unsere Pilgerreise am nächsten Tag fortgesetzt nach BEAUNE, um dort das „Hotel de Dieu“ zu bewundern, ein ehemaliges Hospital aus dem 15. Jahrhundert. Am Nachmittag erreichten wir DIJON, Sitz der burgundischen Herzöge. Wunderschöne Kirchen und prächtige Gebäude geben Zeugnis von vergangener Macht und Reichtum. Eine kleine Senfboutique hielt hier einige Kostproben für uns bereit, die wir als Souvenir mitnahmen.

Anschließend ging es nach CITEAUX, dem Hauptkloster der Zisterzienser, das von Bernhard von Clairvaux, dem großen Reformator des 11. Jahrhunderts gegründet wurde. Er ist bekannt durch den Aufruf zum 2. Kreuzzug und beeinflusste durch die Gründung des Zisterzienserordens nachhaltig Kirche und Ordensleben in Europa, was auch im schlichteren Kirchenbau sichtbar wurde. Hier haben wir einen Gottesdienst der heute noch dort lebenden Zisterzienser mitfeiern können. 

Am Donnerstag dann der 2. Höhepunkt unserer Wallfahrt: NEVERS, wo in der Kapelle des St. Gildard-Klosters der gläserne Schrein der hl. Bernadette steht. Hier lebte Bernadette nach den Erscheinungen in Lourdes und nach einer sehr entbehrungsreichen Kindheit und starb auch hier. Dort feierten wir miteinander die Eucharistie und Pastor Eichinger konnte mit sehr bewegenden Worten unsere Herzen berühren. Vielleicht war das für einige von uns auch ein weiteres „Wunder“ von Lourdes. Es war ein richtig guter Nachmittag.

Am Freitag haben wir nach einer „traumlosen“ Nacht in VEZELAY, unserem 2. Standort, die dortige zisterziensische Basilika besichtigt, wo wir u. a. ein Holzkreuz vorfanden, das von ehemaligen deutschen Soldaten, die in Vezelay in Gefangenschaft waren, zum Zeichen für Versöhnung und Frieden, dort hingetragen wurde. Beeindruckend! Danach ging es teils zu Fuß, zur alten Zisterzienserabtei FONTENAY, heute Unesco Weltkulturerbe. 

Am Samstag dann die Heimreise über RONCHAMP an der burgundischen Pforte und einem Besuch der Wallfahrtskirche NOTRE DAME DU HAUT von Le Corbusier, ebenfalls Unesco Weltkulturerbe und Stilikone für modernen Kirchenbau. 

Wir haben auf dieser Reise viel Schönes erlebt, mit in Erinnerung bleibenden guten Begegnungen und Gesprächen, mit vielen persönlichen Anliegen, die wir im „Gepäck“ hatten und vielen entzündeten Kerzen an besonderen Orten. Wir haben gemeinsam gebetet, gesungen und unseren Glauben gefeiert und auch für das mutige Voranschreiten des pilgernden Gottesvolkes gebetet, wo alle Menschen ihren Platz finden können auf dem Weg zu einem gemeinsamen Ziel. Nach einer kurzen Dankandacht auf der Heimreise konnten wir aus vollem Herzen, das Te Deum „Großer Gott, wir loben dich“ singen. 

Allen die zum Gelingen der Reise beigetragen haben, besonders Pfarrer Eichinger und Heini Witprächtiger ein herzliches „Danke“ 

Elisabeth Hermes