Klimademo in Leichlingen

Am 28.09. fand in Leichlingen die erste Klimademo statt. Wieder eine Klimademo mag der eine oder andere denken, jetzt auch noch in Leichlingen....

Wenn man aber darüber nachdenkt, was die Bewegung schon alles erreicht hat und wie das Thema Klimaauswirkungen endlich die nötige Aufmerksamkeit bekommt, macht die Demo auch in Leichlingen und überall sonst mehr als Sinn.

Das fanden auch Pfarrer Eichinger und die Pastoralreferentin Inge Metzemacher. Sie haben in einem Grußwort vor der versammelten Menge von ca. 200 Menschen dazu aufgerufen, für die Erhaltung der Schöpfung einzutreten. In bewegenden Worten zitierten sie, in wechselnden Redebeiträgen, die Worte von Papst Franziskus, der nicht müde wird auch den Regierenden gegenüber von „dem einen Haus“ zu sprechen, in dem auf unserer Erde alle Menschen gemeinsam leben.

So schreibt Papst Franziskus:
„Die dringende Herausforderung, unser gemeinsames Haus (=die Welt) zu schützen, schließt die Sorge ein, die gesamte Menschheitsfamilie in der Suche nach einer nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung zu vereinen, denn wir wissen, dass sich die Dinge ändern können. 

Die Menschheit besitzt noch die Fähigkeit zusammenzuarbeiten, um unser gemeinsames Haus aufzubauen. ...
Ich möchte allen, die in den verschiedensten Bereichen menschlichen Handelns daran arbeiten, den Schutz des Hauses, das wir miteinander teilen, zu gewährleisten, meine Anerkennung, meine Ermutigung und meinen Dank aussprechen….Die jungen Menschen verlangen von uns eine Veränderung.“ So weit der Papst.

Frau Metzemacher rief alle dazu auf: „Es reicht nicht, Veränderungen und mutige Entscheidungen für mehr Klimaschutz nur von der Stadtverwaltung und dem Rat zu fordern, von der Landesregierung oder der Bundesregierung. Es liegt auch an einem jeden von uns ganz persönlich, ob die Bewahrung der Schöpfung gelingen wird. Politische Weichenstellungen sind absolut notwendig und sollten engagiert beschlossen und umgesetzt werden.“ Konkret sagte sie: „Es liegt auch an unserem Lebensstil, unserem Konsumverhalten und unserer Bereitschaft, auch auf etwas verzichten zu können, ob sich konkret etwas zum Besseren ändert.“

Den Mut und die Demonstrationen der jungen Generation loben die beiden Redner ausdrücklich. 
„Es ist uns nicht gleichgültig, wie es mit der Schöpfung weitergeht. Wir tragen nicht nur den nachfolgenden Generationen gegenüber Verantwortung. Wir sind auch Gott gegenüber verantwortlich, was wir aus seiner Schöpfung machen.“ Riefen sie den aufmerksamen Zuhörern zu. Es war eindeutig zu spüren, dass die Worte über den Zusammenhang von Glaube und Verantwortung bei den Zuhörern ankam.

Pfarrer Eichinger brachte es auf den Punkt: „Es wäre zu begrüßen, wenn unseren heutigen Worten Taten folgen würden. Wir brauchen Taten auf allen Ebenen. Als Kirchengemeinde sehen wir uns deshalb durch diese Klimademo in die Pflicht genommen. Wir dürfen nichts von anderen fordern, was wir nicht selbst zu ändern bereit sind“.

Es wird in der Gemeinde eine Arbeitsgruppe Klima und Nachhaltigkeit gegründet, die mit der Aktion des Bistums „Fairgemeinde“ einen ersten Schritt in diese Richtung gehen möchte. Bereits im Oktober soll ein erstes Treffen stattfinden. Wer Interesse hat, dort mitzuwirken, kann sich im Pfarrbüro melden.

Der Aufruf der beiden Kirchen, evangelisch und katholisch, setzte ein eindeutiges Zeichen. Jeder ist verantwortlich und kann durch eigenes Verhalten zur Erhaltung der Schöpfung beitragen.

Ich bin froh, dass diese Klimademo in Leichlingen stattgefunden hat.

Ina Bischof