Colin Mawby gilt als einer der berühmtesten zeitgenössischen englischen Komponisten sakraler Musik.
Er erhielt seine früheste musikalische Ausbildung an der Chorschule der Westminster Cathedral. Sein Talent wurde vom Master of Music, George Malcolm entdeckt, dem er im Alter von 12 Jahren als Aushilfsorganist bei der Bewältigung der 15 Gottesdienste in der Woche behilflich war.
Danach studierte er am Royal College of Music und wurde zunächst erster Assistent und 1961 Master of the Music an der Westminster Cathedral (bis 1978). Unter seiner Leitung wurde der Cathedral Choir u. a. auch durch viele Auftritte bei der BBC bekannt.
Mit dem Wunsch, sein Repertoire zu erweitern, zog Colin Mawby nach Irland und war von 1981 bis 1995 Chordirektor bei Radio Telefis Eireann (RTE). 1991 wurde er zum künstlerischen Leiter des irischen National Chamber Choir ernannt und ist seit 2001 deren künstlerischer Direktor Emeritus.
Als Dirigent arbeitete er mit vielen anderen Musikgruppen zusammen, u. a. mit den London Mozart Players, dem Wren Orchestra, dem belgischen Radiochor Pro Cantione Antiqua, dem RTE Concert Orchestra und den BBC Singers und trat vor der Königin von England in Saint Paul's Cathedral, vor Präsident John F. Kennedy in der Westminster Cathedral und im Petersdom in Rom auf.
Er veröffentlichte als Musikkritiker in der London Times, dem Guardian und dem Tablet. Hinzu kommen viele Vortäge über Musik bei BBC`s Radio 3. Im Jahre 2002, beim Waging Peace through Singing Competition in Oregon, USA, erhielt er die höchste Ehrung für sein Stück Prayer of Forgiveness.
2006 wurde ihm für seine außerordentlichen Verdienste im Bereich der Kirchenmusik durch Papst Benedikt XVI. (Pontifikat 2005-2013) der Gregoriusorden1 (Ritter) verliehen.
Werke
Mawby komponierte bislang 37 Messen, über 100 Psalmenfassungen, Motteten und Hymnen, 5 Liederzyklen und sehr viele Chorstücke, 2 Kinderopern und eine Weihnachtskantate für Kinder, u. a.
Missa Princeps Pacis für SATB und Orgel (2013); komponiert anlässlich des 100. Jahrestages des Kriegsbeginns 1914
Missa „Deo gratias“ für SATB und Orgel (2016); komponiert anlässlich seines 80. Geburtstages im Mai 2016
Zwei Sologesänge: Laudate Dominum / Halleluja für Sopran, Flöte und Orgel
Drei eucharistische Sologesänge: Panis angelicus / O salutaris / Ave verum für Sopran, Soloinstrument und Orgel
Sechs Sologesänge zur Hochzeit oder anderen festlichen Gelegenheiten: Ave Maria / Die Ehre Gottes aus der Natur / Wo du hingehst / Der Herr segne und behüte euch / A celtic blessing / Amazing grace für mittlere Singstimme und Orgel
Acht Weihnachtslieder: Hark, the herald angels sing – Gottes Bote hat vermeld’t / Angels we have heard on high – Engel sangen in den Höhn / The first nowell – Die erste Weihnacht / O come, o come Emmanuel! – O komm, o komm Emmanuel! / Joy to the world! – Freude der Welt! / Away in a manger – Es war eine Krippe / O little town of Bethlehem – Du kleines Städtchen Bethlehem / Ding dong merrily on high – Fernher rauscht ein Glockenklang für SATB und Orgel
EG: Evangelisches Gesangbuch, Ausgabe für die Evangelische Kirche im Rheinland, die Evangelische Kirche von Westfalen, die Lippische Landeskirche. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Luther-Verlag, Bielefeld, 1996
GL: Gotteslob, Katholisches Gebet- und Gesangbuch, Ausgabe für das Erzbistum Köln. 1975/1996, Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart, J. P. Bachem Verlag, Köln
GGB: Gotteslob, Katholisches Gebet- und Gesangbuch, Ausgabe für das Erzbistum Köln. 2013, Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart
Hörproben: Demo-CD „Geistliche Chorwerke“, Musikverlag Dr. J. Butz, Bonn; Westfälische Kammersolisten · Leitung: Markus Lehnert · An der Binns-Schulte-Orgel (III/35) der Heilig Kreuz Kirche Bonn-Limperich: Caroline Prozeller
1Der Ordine Equestre Pontificio di San Gregorio Magno(Päpstlicher Ritterorden vom heiligen Gregor dem Großen) ist der vierthöchste Orden, der unmittelbar vom Papst für Verdienste um die römisch-katholische Kirche verliehen wird.