ERZBISTUM KÖLN  Domradio  Caritas Köln

"Hauskapelle" setzt Talent ein

6. Februar 2016; Rapp /Garnies

Aufstellen vor der Kneipentür, Bläser nach vorne, decke Trumm nach hinten, der Kapellmeister zählt an – und los geht‘s! "Tatatatatatataaaa – Echte Fründe stonn zosamme..." Mit der einen Hand spielen, mit der anderen Hand dirigieren, mit der dritten die Tür öffnen... Musizierend ist allein das Betreten eines Schankraums ein Kunststück. Und jedesmal wieder dieser kleine Moment der Anspannung vorher: Wie werden die Jecken hinter der Tür drauf sein? Ob die sich wohl freuen, dass wir kommen? Ob die mitsingen und mit uns gemeinsam feiern möchten? Und ob die wohl auch etwas in die Sammeldose für die Sanierung tun wollen?

 

Oft konnten wir am Karnevalsfreitagabend dasselbe Mienenspiel beobachten: Erst ein Innehalten, wer kommt denn da zur Tür rein? Dann genaueres Hingucken, Hinhören, schlussendlich Verstehen und strahlendes Lachen. "Et Hätz vun d‘r Welt, jo dat es Kölle!"

 

Wo wegen Überfüllung kein Reinkommen in die Kneipen ist, wird kurzentschlossen für die Wartenden gespielt. "Rötsch doch jet nöher, wie Fründe dat maache, Minsche wie mir..." Aus der schunkelnden Schlange tönen "Zugabe"-Rufe, von drinnen wird ein Kranz Kölsch für die Kapelle herausgereicht (Danke!) und aus der Menge lösen sich zwei Pärchen und verwandeln den Kartäuserwall in eine Tanzfläche. 

 

Die Alaafs häufen sich, und am Ende des Abends sind wir sogar routiniert genug, den unvermeidlichen Tusch gemeinsam und zeitgleich hinzubekommen.

 

Mit einer Kapelle durch den Kneipenkarneval ziehen, das hat Tradition.

Dabei um Spenden bitten ist eher unüblich. Entsprechend groß war das innere Fragezeichen im Vorfeld. Werden die Leute auch tatsächlich etwas geben für den guten Zweck? Matthias handhabt den Klingelbeutel virtuos.

Immer mehr Münzen und auch Scheine sammeln sich an. In Randgesprächen hören wir häufig "Gute Aktion!"

 

Ja, sie freuten sich, dass wir da waren. Ja, sie sangen und feierten mit uns. Und ja, sie fütterten auch die Spendendose.

 

Wir hatten einen Heidenspass an dieser Wanderung durchs Veedel! Ob volle Kneipe oder lange Warteschlange, überall fanden sich Menschen, die mit uns gemeinsam kölsches Brauchtum leben wollten. Wir haben unser Talent eingesetzt für den guten Zweck. Wir haben gespielt, gesungen, geschunkelt, das ein oder andere Kölsch getrunken, gebützt, getanzt, gelacht... Selbst am nächsten Tag singt man noch innerlich "Es war so wunderwunderschön, es war so wunderwunderschön..."

 

 

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