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Ungewöhnliche Gedicht-Lesung

28. April 2014; Ingrid Rasch

"St. Severin lässt lesen... Literatur und Musik an der Severinskirche"  - in dieser Reihe findet im Gedenken an die Bücherverbrennung im Mai 1933 eine außergewöhnliche Lesung von Gedichten statt:

 

Ich hatte einst ein schönes Vaterland ... Es war ein Traum

Unter diesen Zeilen eines Gedichtes von Heinrich Heine veranstalten die katholische Pfarrgemeinde St. Severin, die Synagogen-Ge­meinde Köln und die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusam­menarbeit am 15. Mai 2014 eine Lesung von Gedichten deutsch-jüdi­scher Dichterinnen und Dichter.


Diese Lesung will daran erinnern, dass Juden die deutsche Literatur nachhaltig geprägt haben. Der Titel der Veranstaltung wurde bewusst gewählt, weil Heinrich Heine die Erfahrung der meisten Juden in Deutschland durch die Jahrhunderte ausgedrückt hat: die Sehnsucht nach Heimat in Deutschland einerseits und die Erfahrung des Abgewie­senseins und der Ausgrenzung andererseits.
Ein Schritt dieser Ausgrenzung war die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten in Köln am 17. Mai 1933 vor der Fachhochschule in der Kölner Südstadt, in der auch zahlreiche Bücher deutsch-jüdischer Dichte­rinnen und Dichter in den Flammen aufgingen. Diese Ausgren­zung hatte ihren grausamen Höhepunkt in der Ermordung von über sechs Millionen Juden im Holocaust, darunter mehr als 15.000 aus die­ser Stadt. Dass diese Morde nie in Vergessenheit geraten und sich nie wiederholen, dazu will diese Veranstaltung einen bescheidenen Beitrag leisten.
Die Gedichte, die von P. Wolfgang Stickler OP aus Braunschweig ausge­wählt und vorge­stellt und vom Kölner Schauspieler Josef Trat­nik gelesen werden, reichen von der zweiten Hälfte des 13. Jahrhun­derts bis in die Neuzeit. Neben bekannten Namen wie Heinrich Heine, Paul Celan, Rose Auslän­der und Hilde Domin kommen auch heute weitgehend unbekannte Dichterin­nen und Dichter zu Wort. Musikali­sche Zwischenspiele der Kölner Klarinettistin Annette Maye la­den zum Nachdenken ein.

 

Die Veranstaltung findet am 15. Mai 2014 um 19.30 Uhr im Gemeindesaal der Synagogen-Gemeinde Köln, Roonstraße 50 statt. Der Eintritt ist frei. Um eine Spende für die sozialen Aufgaben der Synagogen-Gemeinde Köln wird gebeten. Zum Eintritt wird der Personalausweis benötigt.

 

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