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"St. Severin lässt lesen ..."

Lesen ist schön. Schöner ist natürlich viel lesen. Aber noch schöner kann es sein, sich vorlesen und dazwischen gelegentlich von Musik inspirieren zu lassen. Das ist der Clou der kleinen Reihe "St. Severin lässt lesen ...". Zweimal im Jahr versammeln sich zwischen 25 und 35 Menschen in der Bücherei, um ganz Ohr zu sein für Prosa oder Lyrik und für Musik - immer von heimischen Musikerinnen und Musikern. Alles frisch, alles live, kein Hörbuch, sondern Bücher zum Hören.

Manchmal lesen Autoren selber, wie Christoph Schmitz aus seinem Roman "Das Wiesenhaus" oder Angela Reinders aus ihrer kommentierten Briefsammlung "Das höre, wenn Du leben willst". Immer gibt es Musik – am Anfang, am Schluss und dazwischen. Etwa von Peter Conrady mit Querflöte oder Saxophon, das auch Barbara Kozikowski virtuos beherrscht.

Zu Christian Morgenstern ("Selig lächelnd wie ein satter Säugling ..." - Heiteres und Nachdenkliches nicht gelesen, sondern auswendig vorgetragen durch Regine von Staden) brillierte Angelika Tielke mit der Flöte; zwei Geigen erklangen zu Arno Geigers anrührendem Text über seinen dementen Vater "Der alte König in seinem Exil".
Rainer Thelen hatte sich ganz knappe Stückchen für sein Fagott ausgesucht, die dann zu allerlei Werken von Hanns Dieter Hüsch erklangen.

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  <em>Texte von Böll und Hamilton - vorgetragen von Alfred Gehrmann und Raymund Weber - ziehen die zahlreichen Zuhörer in Bann. ©SilviaBins</em> Texte von Böll und Hamilton - vorgetragen von Alfred Gehrmann und Raymund Weber - ziehen die zahlreichen Zuhörer in Bann. ©SilviaBins

Ein Glanzlicht in der Reihe setzte Wieslawa Wesolowska mit ihrem Vortrag von Gedichten der viel zu unbekannten Mascha Kaléko, die aber bedenkenlos in einer Reihe genannt werden kann mit Tucholsky und Kästner. Von ihnen las Bernhard Riedl Prosa und Lyrik unter dem Titel "’Sachliche Romanze’ und andere Texte der Neuen Sachlichkeit", Gereimtes und Ungereimtes der Dichterpfarrer Zenetti und Willms, vorwiegend Heiteres von Robert Gernhardt und zusammen mit Josef Embgenbroich Briefe von sowie an Heinrich Böll. Walter Vitt las Poesie von Kurt Marti, dem Schweizer Dichter und Pfarrer.


Ein Höhepunkt der Reihe fand im Rahmen der Festwoche zur Wiederöffnung der Basilika St. Severin mit reger Beteiligung statt. Giovanni Gulotta, Barbara Kozikowski, Bernhard Riedl und Wieslawa Wesolowska brachten Psalm-Dichtungen von Rilke bis Hüsch zu Gehör, begleitet und unterbrochen von Christina Buchsbaum an der Irischen Harfe.

<em>Mit irischen Melodien begleiteten Inga Rapp und Martin Buchheit musikalisch die Texte aus dem irischen Tagebuch. ©SilviaBins</em> Mit irischen Melodien begleiteten Inga Rapp und Martin Buchheit musikalisch die Texte aus dem irischen Tagebuch. ©SilviaBins

Gerade eben im November stand wieder Heinrich Böll im Mittelpunkt. Im Dezember wäre er 100 Jahre alt geworden, und auch wir haben uns eingereiht in die große Zahl der Veranstaltungen mit dem Titel: "Es gibt dieses Irland" – Alfred Gehrmann und Raymund Weber lasen aus dem "Irischen Tagebuch" und einer 40 Jahre später erschienen Replik von Hugo Hamilton: "Die redselige Insel", musikalisch begleitet von Inga Rapp (Querflöte) und Martin Buchheit (Gitarre).

  

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