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Neusser Hilfe für die Menschen im Kreis Arad in Rumänien
 

Geschenke für Rumänien

Hilfstransport für Kinder und Bedürftige
9. Dezember 2004; | NGZ | von Veronika Zweckerl


Zum vierten Mal in diesem Jahr wurde am Mittwoch der Hilfstransport für Kinder und Bedürftige in Rumänien auf den Weg gebracht. Neusser spendeten 6000 Weihnachtspäckchen . Sachspenden haben in diesem Jahr zugenommen.


In der Cretschmar-Halle im Neusser Hafen herrschte am Mittwoch Vormittag Hochbetrieb: Freiwillige Helfer aus vier Schützenzügen der Neusser Schützenlust arbeiten hektisch an der Verladung von riesigen Türmen von Geschenkpaketen jeder Größe, Lebensmittelpaletten, Kartons, bis zum Rand gefüllt mit gebrauchter Kleidung, ausrangierten Möbeln, Fahrrädern, Süßigkeiten, Kinderwagen, Waschmitteln, Taschentüchern und vielem mehr. Vor der Lagerhalle warten bereits zwei Sattelschlepper à 20 Tonnen darauf, beladen zu werden und ihren Weg nach Rumänien antreten zu können.

Zum vierten Mal wurde in diesem Jahr der Hilfstransport für Kinder und Bedürftige in Rumänien auf den Weg gebracht. Dem Initiator der Hilfsaktion, Wolfgang Kriesemer, stehen Freudentränen in den Augen, als er an das Lachen in den Gesichtern der Jungen und Mädchen denkt, die die in diesem Jahr gespendeten 6000 Geschenkpäckchen erhalten werden. „Die Kinder gucken mich an, als wäre ich der Weihnachtsmann“, erzählt er begeistert. „Wenn wir nicht mehr kommen würden, müssten die Heime schließen“, erzählt er betroffen.

In Rumänien herrschen in den Kinder- und Altenheimen katastrophale Zustände. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Man kann sich hier einfach nicht vorstellen, wie es den Menschen da unten geht. Dem Gros der Leute geht es richtig schlecht.“

In diesem Jahr wird Kriesemer den Transport nicht wie üblich persönlich in Rumänien in Empfang nehmen können. Vor zwei Wochen wurde er mit einem Herzinfarkt ins Neusser Lukaskrankenhaus eingewiesen, wo ihm ein Herzschrittmacher implantiert werden musste. Doch das scheint den „abgebrühten Typ“, wie ihn ein Helfer und Freund beschreibt, nicht daran hindern zu können, zu helfen, wo er nur kann. Zwar war der Transport für vergangenen Samstag geplant, doch auch mit der kurzen Verzögerung wird er sein Ziel vor Weihnachten erreichen.

In diesem Jahr haben vor allem die Sachspenden zugenommen, Geldspenden jedoch nachgelassen. Aber auch diese werden in Rumänien benötigt. So belaufen sich die Mietkosten für einen Sattelschlepper für einen einzigen Transport auf stolze 1655 Euro. Doch Wolfgang Kriesemer ist zufrieden und glücklich: „Wir können gar nicht alles mitnehmen, so viel haben uns die Leute dieses Jahr gespendet.“

Die Weihnachtspäckchen haben natürlich höchste Priorität und sind in den Sattelschleppern bereits zu Hunderten gestapelt. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Kindern und deren Eltern, die gespendet haben, bei der Neusser Schützenlust und bei der Neusser Bevölkerung.“

Auf die Frage, ob ihn seine Hilfsaktion über die Jahre glücklich oder traurig gemacht hat, antwortet Kriesemer: „Sowohl als auch. Ich wünsche mir und den Menschen in Rumänien, dass sie mich nicht mehr brauchen. Doch das wird noch lange nicht der Fall sein.“


INFO:
Seit nunmehr elf Jahren initiiert und organisiert Wolfgang Kriesemer pro Jahr vier bis sechs Hilfstransporte für Bedürftige in Rumänien. In diesem Jahr wird mit Hilfe von Spendengeldern bereits das fünfte Kinderheim dort errichtet. Zudem betreut und unterstützt Kriesemer zwei Rumänische Altenheime, eines in Sintana und eines in der Grenzstadt Arad.


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