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St. Johannes Baptist

St. Johannes BaptistSt. Johannes BaptistDie Pfarrkirche St. Johann Baptist in Bruchhausen zählt zu den reizvollsten Baudenkmälern im Rheinland. Bereits im Jahre 1025 bzw. 1094 wird eine "marianische Kapelle" im Pfarrarchiv Erpel urkundlich erwähnt. Um das Jahr 1230 wurde dann eine dreischiffige, flach gedeckte Pfeilerbasilika erbaut, wovon heute noch der Westturm sowie Teile der Langwände erhalten sind. In spätgotischer Zeit wurde ein neuer Chor mit reichem Netzgewölbe angebaut. Die Fenster wurden dem Stil entsprechend vergrößert und mit Fischblasenmaßwerk gestaltet. In einer weiteren Bauphase wurde 1682 an das Südschiff ein Vorbau (heute Taufkapelle) angefügt. Der Turm steht nicht in der Hauptachse des Mittelschiffes, sondern nach Süden versetzt an der Langhauswand. Sein Erdgeschoss ist zum Mittel- und nördlichen Seitenschiff hin in Spitzbögen auf starken Eckpfeilern geöffnet und wird von einem spätgotischen Kreuzgewölbe auf gekehlten Rippen überspannt.
 
Außen ist der Turm in drei Geschosse gegliedert, die mit Lisenen und Rundbogenfriesen abgesetzt sind. Im Inneren birgt die Kirche eine Reihe von Kostbarkeiten. Hier sind zunächst die aus dem 16. Jh. stammenden vierpassförmigen Schlusssteine zu nennen, sowie die Konsolen der Gewölberippen in den Seitenschiffen, aus denen halbplastische Büsten von Aposteln, Heiligen und Kirchenlehrern ausgebreitet sind, die durch eine für das Mittelalter herausragende bildhauerische Qualität auffallen. Auf der Nordwand des Chores befinden sich zwei spätgotische Sakramentnischen, von denen die kleinere neben der Sakristeitüre mit Wappen derer von Renneberg verziert ist, während die größere im Giebelfeld ein schönes Fischblasenmotiv trägt. Auf dem linken Seitenaltar befindet sich eine stehende Madonna aus Kalkstein mit polychromer Fassung. Sie wird dem Meister der Karmeliter-Madonna in Mainz (Anfang des 15. Jh.) zugeschrieben. Sie wurde als "Trösterin der Betrübten" bis ins Jahr 1745 verehrt. Eine andere Madonna, ein Bildwerk höchster Qualität aus dem 14. Jh., trat danach durch ein Wunder in den Mittelpunkt der Marienverehrung und Wallfahrtstätigkeit, die bis in die heutige Zeit anhält.

 

Quelle:Buch des Heimat-und Geschichtsvereins"1000 Jahre Bruchhausen"(Orginaltext:Mechthild Hartmann)
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