Glocken in St. Engelbert

Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde der Turm von St. Engelbert grundlegend saniert, er steht nun auf neuen Trägern, die die Orgelbühne unter dem Turm umschließen. Die Stahlträger wurden mit einem Kran eingesetzt, ohne dass die Orgelbühne abgebaut werden musste. Im Zuge der Sanierung konnte ohne Mehrkosten eine Einbaumöglichkeit für eine zweite Glocke geschaffen werden. Die vorhandene Glocke ruft seit der Fertigstellung unserer Pfarrkirche 1906 die Gläubigen zud en Gottesdiensten. Sie hat einen Durchmesser von 45 cm. Leider trägt sie keien aufschrift, und wo sie vorher einmal geläutetr hat, ist nicht bekannt.

In der Pfarrchronik von St. Katharina in Solingen-Wald ist jedoch zu lesen. "Die Glocke für die Kirche in Mangenberg wurde von Hr. Rautenbach im Schrott gefunden und nach Gewicht bezahlt." Nun sollte sie eine zweite Glocke zur Verstärkung erhalten. Wir, vom Kirchenvorstand, ahnten nicht, als wir uns zu der Anschaffung entschlossen, was hierbei alles zu berücksichtigen ist. Zunächst schickte uns das Generalvikariat einen Sachverständigen, der unsere derzeitige Glocke tontechnisch untersuchte und feststellte, dass sie im Ton "a" erklingt. Jetzt war noch berücksichtigen, dass die Glocken unserer evenagelischen Nachbargemeinde mit unserem Glockenklang harmonisieren sollten. Deren Glocken erklingen in den Tönen "c" und "es" Daraus ergab sich für unsere neue Glocke der harmonisch passende Ton "g".

Die Glockengießerei errechnete den Durchmesser der neuen Glocke mit 51 cm und das Gewcht mit 80 kg. Zur Ausschmückung stiftete der Künstler Henry Dywan ein verkleinertes Modell des Bronzereliefs mit dem heiligen Engelbert und dem heiligen Vincenz Palotti, das auch an der Vorderseite unseres Altares angebracht ist, und unser damaliger Pfarrer Pater Mertens schlug die Inschrift vor: "St. Engelbert bin ich genannt, künde Frieden im ganzen Land".

Am 13. Oktober konnten einige Mitglieder des Krchenvorstandes zum Guss der Glocke nach Gescher fahren. Nachdem die 1200° heiße Bronze von Pater Mertens gesegnet worden war, ergoß sie sich "in die Form aus Lehm gebrannt". Drei Tage später kam die Nachricht: "Der Guss ist gelungen, die Glocke klingt gut in dem geplanten Ton".

So konnte am nächsten Sonntag die Glockenweihe vorgenommen werden. Dazu war die Glocke vor dem Altar aufgestellt worden, wo sie von Pater Mertens mit Weihwasser, Weihrauch und Chrisam geweiht wurde. Pater Mertens hatte hierzu vom Bischof die ausdrückliche, schriftliche Erlaubnis bekommen. Alle Anwesenden hatten jetzt die Gelegenheit, die neue Glocke mit einem kleinen Hammer zum klingen zu bringen. Bereits eine Woche später war sie im Dachreiter montiert und ruft seitdem im schönen Zweiklang mit der bisherigen Glocke zum Gottesdienst. Da auch ein Hammeranschlag installiert wurde, ist seither auch ein richtiges Angelusläuten dreimal am Tag möglich. 

 

Paul Sefen

Hier können Sie sich das Glockengeläut von St. Engelbert anhören: