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Die Filialkirche St. Michael in Federath


Eine Geschichte von Werner Pütz


federathIIDie Bewohner des Schulbezirks Schlingenthal, jenes höchstgelegenen Teiles der Gemeinde Overath am Kleinen Heckberg und an der oberen Naaf, hatten schon seit Jahrzehnten den Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus. Die Einwohner beispielsweise von Schalken hatten zur Kirche in Marialinden immerhin noch einen Fußweg von gut einer Stunde. Im Bereich des Mucher Schulbezirks Eckhausen klagte man ebenfalls über den weiten Weg bis nach Much und dachte auch hier an eine eigene Kirche.


Um diesen zuvor zu kommen, wurde am 7. Februar 1926 im Gasthaus Kremer in Landwehr durch Pfarrer Hochscheid aus Marialinden ein Kirchenbauverein gegründet, dessen Vorstand Peter Hoffstadt, Theodor Trompetter und Peter Kötter angehörten. Ein zweite Versammlung bald danach beschloss den unverzüglichen Bau einer Kirche in Federath.


Die Einwohner von Schlingenthal, Wüststeimel und Kaltenborn hatten gehofft, die Kirche würde am Schulort Wüststeimel errichtet. Da aber die Ortschaften Hülsen, Niederhof und Rottland dem Rektorat Loope zugeteilt waren, hatte Federath die günstigste Lage für eine Kirche. Am 19. September 1926 legte Pfarrer Hochscheid den Grundstein und schon am 2. Weihnachtstag des Jahres 1927 konnte das Gotteshaus eingeweiht werden. Die ganze Bevölkerung im Schulbezirk hatte mitgewirkt.


Pfarrer Hochscheid hatte nicht ganz unbescheiden zur Finanzierung der Kapelle allen Bauern mit mindestens fünf Kühen aufgegeben, eine Kuh für den Kapellenbau zu opfern.
federathINach Fertigstellung wurden Hubert Tötsches aus Schalken und Peter Kötter aus Kaltenborn als Vertreter der Federather Bürgerschaft zum Generalvikariat in Köln bestellt. Ihnen wurde ein Dokument zur Unterschrift vorgelegt, das die Übernahme der Kapelle ins Eigentum des Erzbistums beinhaltete, die sonstigen aus der Kapelle entstehenden Verpflichtungen den Gläubigen in Federath überließ. Hubert Tötsches verweigerte die Unterschrift mit dem Bemerken, mit den "sonstigen Verpflichtungen" sei ungewiss, was letztlich auf die Federather zukomme.


Unverrichteter Dinge kehrten die beiden aus Köln zurück. Tage später konnte Pfarrer Hochscheid insbesondere Herrn Tötsches überzeugen, dass die Formulierung in dem Dokument nur Formsache sei und keine belastende Wirkung für die Federather habe.

Der Text wurde von Werner Pütz zur Verfügung festellt.