Der Typ ist da

 

Eine Reise ins venezianische Köln - der neue Roman von Hanns-Josef Ortheil.
Voller Drive und Witz erzählt Hanns-Josef Ortheil in seinem neuen Roman von drei jungen Frauen und einem Fremden, der die Gabe und die Fähigkeiten besitzt, ihre Leben komplett zu verändern.Unerwartet ist der Typ plötzlich da. Er heißt Matteo, ist Venezianer und von Beruf Restaurator. In Venedig hat er die Kölner Studentin Mia flüchtig kennengelernt und ist ihrer Einladung in die Stadt am Rhein gefolgt. Mia lebt gemeinsam mit zwei Freundinnen in einer WG im Kölner Norden. Ahnungslos nehmen sie den Fremden bei sich auf und spüren schnell, wie stark seine Gegenwart auf sie wirkt. Denn Matteo ist zurückhaltend, unaufdringlich, strahlt aber zugleich etwas reizvoll Magisches und Unergründliches aus. Begeistert zeichnet er den Dom und seine Figuren und sucht in der ganzen Stadt nach Spuren uralter Verbindungen zwischen dem Kölner Norden und dem venezianischen Süden, zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Dabei entdeckt er immer genauer die Abgründe seiner eigenen Existenz, ein Sog, der auch seine Mitbewohnerinnen erfasst. Als er zurück in die Heimat will, ist nichts mehr so, wie es einmal war. Und alle fragen sich: Wer ist Matteo? Ein brillanter Zeichner? Oder vielleicht sogar ein Engel, mit himmlischen und teuflischen Sphären vertraut und im Bunde? Und wer sind sie selbst?

 

 

Die Geschichten der Bienen

1852, 2007, 2098 - William, George, tao - England, Amerika, China. In diesen drei Zeiten, Familien und Ländern erzählt Lunde in ihrem Romanerstling die Geschichte der Bienen und der Menschen. Geht es bei William noch um die Erfindung eines Bienenstocks, der den Imkern die Honigproduktion erleichtert, so spielt bei Großimker George das Bestäuben der Blüten und die damit verbundene Fruchtproduktion die entscheidende Rolle. Und tao ist mit ihrem Mann in Bestäubungskolonnen tätig, seit es 2037 den großen Bienenkollaps gab und die Fruchtbestäubung von Hand erledigt werden muss. "Denn wer braucht schon Bildung, wenn die Kornvorräte zur Neige gingen?" (S. 15) Die 250 jährige Zeitstrecke wird von der Sehnsucht der Eltern bestimmt, sich selbst zu verwirklichen, für ihre Kinder etwas zu erreichen und eigene Fehler sich selbst zuzuschreiben, statt sie Gott zur Last zu legen (S. 56).

Lunde bewegt sich zwischen Historienroman und Science Fiction, zwischen Familiendrama und Gesellschaftspolitik. In den totalitären Staaten war die Bevölkerung beim Massensterben der Bienen mit harter Hand "effizient durch den Kollaps geführt" (S. 42) worden, während die alten Supermächte USA und Europa "wegen ihrer mangelnden Anpassungsfähigkeit" rasch alles verloren hatten. Für die unterschiedlichen Sozialsysteme trifft Lunde den richtigen Ton, eine passende Sprache, die das Miteinander in den Familien beschreibt und die Spannung steigert, die im Verlustpotential der mehr als nützlichen Bienen steckt. Und schließlich birgt der Verlust eines Kindes nach einem egoistischen Fehlverhalten der Eltern die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Lunde ist ein in die Erfahrungen der Zeit passender Roman gelungen, der gleichzeitig unterhält, sprachlich fasziniert und über den Alltag hinausführt.

Leere Herzen

Deutschland im Jahr 2025 - die "Besorgte-Bürger-Partei" regiert, die EU und die Nato sind so gut wie aufgelöst. In diesem Kosmos, in dem sich fast alle ins Private zurückgezogen haben, lernen wir Britta kennen. Sie lebt mit mit Mann und Tochter in Braunschweig. Sie und ihr bester Freund Babak leiten eine besondere Firma "Die Brücke". Doch "Die Brücke" scheint Konkurrenz zu bekommen und aus einem Gesellschaftsroman wird in rasender Geschwindigkeit ein Politthriller, der einen nicht mehr loslässt.
Los lässt einem an Ende des Romans auch die Frage nicht in welcher Welt wir 2025 leben möchten und was dafür zu tun ist.

gut wie aufgelöst. In diesem Kosmos, in dem sich fast alle ins Private zurückgezogen haben, lernen wir Britta kennen. Sie lebt mit mit Mann und Tochter in Braunschweig. Sie und ihr bester Freund Babak leiten eine besondere Firma "Die Brücke". Doch "Die Brücke" scheint Konkurrenz zu bekommen und aus einem Gesellschaftsroman wird in rasender Geschwindigkeit ein Politthriller, der einen nicht mehr loslässt.
Los lässt einem an Ende des Romans auch die Frage nicht in welcher Welt wir 2025 leben möchten und was dafür zu tun ist.