Aktuelles in der Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer

Gottesdienste/Messen

Donnerstag, 25. April 2024
18:30 Hl. Messe

Chronik St. Josef

Die Gemeinde St. Josef auf der Krahenhöhe ist aus dem Gebiet der Stadtgemeinde St. Clemens entstanden.


Ursprünglich war die Kirche am Fronhof in Solingen Gotteshaus der katholischen Gemeinde. Die Gemeinde umfasste ausgedehnte Bezirke: Solingen, Höhscheid, Teile von Ohligs und Wald, und auch Burg gehörte zum Kirchspiel Solingen. Stadt- und Kirchenpatron war der Hl. Clemens, sein Bildnis wurde im Stadt- Schöffen und Kirchensiegel geführt.


Die Solinger Gemeinde wandte sich der Reformation zu. 1603 wurde die bisherige katholische Kirche auf dem Fronhof zum Eigentum der reformierten Gemeinde, so dass der katholische Kult fast gänzlich unterging. Erst 1658 wurde durch die Jesuiten aus Düsseldorf die Seelsorge der verbliebenen Katholiken in Solingen wieder aufgenommen. Sie errichteten 1661 eine Kapelle, 1701 eine Kirche und unterhielten die Mission in Solingen bis 1780.


Im Jahre 1827 konnte die neue Kirche an der Ecke Hauptstraße/Kasinostraße geweiht werden, da die Gemeinde inzwischen so groß geworden war, dass sie in der alten Kirche an der Brunnenstraße nicht genügend Platz fand.


Der Pfarrbezirk Solingen war aber so unübersichtlich groß, dass innerhalb dieses Bezirkes 1865 zunächst die Missionsstelle Höhscheid mit dem Bau der katholischen Kirche in Kohlsberg errichtet wurde.


Unter Pfarrer Johannes Bruckmann, der am 9. Dezember 1865 in sein Amt in St. Clemens eingeführt wurde, erwarb man am 17. Oktober 1871 ein Grundstück für den Bau einer Kirche in Krahenhöhe, und zwar in unmittelbarer Nähe der bereits 1870 erbauten katholischen Schule.

 

Am 19. März 1872 dem späteren Patronatstage - legte Pfarrer Bruckmann den Grundstein. Ausgeführt wurden der Bau der Kirche und der Rektoratswohnung durch den Bauunternehmer Nonn aus Solingen zum Preise von 11.270 Taler. Die Pläne für Kirche und Rektoratswohnung verfasste Architekt Lange aus Köln. Die Finanzmittel wurden vom Erzbischof von Köln, Cardinal Paul Ludolf Melcher, bereitgestellt.


Am 30. März 1873 fand in der neuen, dem hl. Josef geweihten Kirche der erste Gottesdienst statt. Pfarrer Bruckmann hatte vorher im Auftrage des Kölner Erzbischofs, Cardinal Melcher, die kirchliche Benediktion vorgenommen.


Einer Zeitungsnotiz zufolge stiftete Kaiser Wilhelm I. der Gemeinde sieben Zentner Geschützbronze zum Guss einer Glocke. Man sah hierin ein Zeichen zum Einlenken im „Kulturkampf“ zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche.


Am 2. Oktober 1881 konsekrierte Weihbischof Antonius Fischer aus Köln die Kirche und ihre Altäre. Kirche und Hauptaltar wurden dem hl. Josef - dem Bräutigam Mariens - geweiht. Dem Hauptaltar wurden Reliquien des römischen Märtyrers Anatolius sowie von Märtyrern aus der Gefolgschaft der hl. Gereon und der hl. Ursula beigegeben. Den Nebenaltar weihte er der Allerheiligsten Jungfrau Maria und fügte ihm Reliquien der Gefolgschaft der hl. Gereon und der hl. Ursula bei.


Die neue Gemeinde umfasste rund 40 Höfe, von der östlichen Stadtgrenze bis zur Felderstraße, von Müngsten bis Glüder, Balkhausen, Hohenscheid und Widdert.


Erster Priester der neuen Gemeinde wurde Rektor Peter Schnabel, der bis 1887 in Krahenhöhe verblieb. Er wurde von Rektor Kaspar Linnartz abgelöst, der die Gemeinde bis 1894 betreute. Danach kam Rektor Joseph Peters, unter dessen Wirken die Gemeinde nach 25-jähriger Rektoratszeit am 27. September 1898 durch Philippus Cardinal Krementz, Erzbischof von Köln, zur selbständigen Pfarre erhoben wurde. Pfarrer Peters blieb in der Gemeinde bis 1902.

 

Die Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern von der Regel des Heiligen Augustinus in Neuss gründeten das St. Josefs-Kloster auf der Krahenhöhe neben der Kirche, in das am 19. März 1895 eine Oberin und vier Schwestern einzogen. Sie erhielten eine ministerielle Genehmigung für die ambulante Krankenpflege, Unterweisung noch nicht schulpflichtiger Kinder und den Handarbeitsunterricht für katholische Mädchen.


Am 14. April 1902 wurde Joseph Breuer durch Antonius Cardinal Fischer, der noch als Weihbischof unsere Kirche geweiht hatte, zum neuen Pfarrer in Krahenhöhe ernannt. Unter seiner Leitung wurde im Jahre 1908 für die Zwecke der katholischen Vereine ein stattlicher Versammlungssaal neben der Kirche errichtet.


Zum 25-jährigen Ortsjubiläum von Pfarrer Breuer, inzwischen Dechant von Solingen, regte der Kirchenvorstand eine Sammlung für eine neue Orgel an. Pünktlich zum Jubiläum konnte die Orgel von der Bonner Firma Klais mit 13 klingenden Registern fertig gestellt werden. Am 8. Mai 1927 wurde sie durch den Definitor, Pfarrer Erkens aus Wald, geweiht, Domorganist Hans Bachem aus Köln spielte die Orgel im Festgottesdienst.


Dechant Breuer ließ sich am 30. September 1937 in den verdienten Ruhestand versetzen, er verstarb am 12. Dezember 1938.

 

Nach ihm übernahm Pfarrer Johannes Heinz am 4.November 1937,durch Joseph Cardinal Schulte ernannt, die Josefsgemeinde. Der als still und bescheiden bezeichnete Priester brachte in seiner Amtszeit bedeutende Zukunftsaufgaben auf den Weg. Er beseitigte nicht nur die Zerstörungen des Krieges an Kirche und Vereinshaus, sondern plante auch umfangreiche Neubauten für Kirche, Kindergarten und Jugendheim. Denn als Folge des Zuzuges der Flüchtlinge aus dem Osten wuchs die Gemeinde und die Kirche wurde für den Andrang der Gläubigen zu klein.


Am 27. März.1960 wurde zunächst der Grundstein für ein neues Jugendheim gelegt, das bereits am 27.11.1960 durch Pfarrer Heinz eingeweiht werden konnte. Der geplante Kindergarten verzögerte sich, weil die staatlichen Finanzierungsmittel nicht flossen.

 

Am 2. September 1962 war die Grundsteinlegung zum Erweiterungsbau der Kirche.


Am 31. August 1963 wurde Pfarrer Johannes Heinz auf seinen Wunsch hin in den Ruhestand versetzt. Die Gemeinde verabschiedete sich im Rohbau der neuen Kirche von dem beliebten Seelsorger. Er verstarb am 8. April 1964.


Pfarrer Heribert Longerich wurde am 11. September 1963 von Joseph Cardinal Frings zum neuen Pfarrer ernannt. Seine Einführung durch den Dechanten, Engelbert Laymann, erfolgte am 3. November 1963. Er übernahm die Gemeinde mit den Rohbauten der Kirche und des Kindergartens.


Am 15. Februar 1964 wurde der Kindergarten mit zunächst 30 Kindern eröffnet. Am 15. März 1964 wurde vom Orden der Neusser Augustinerinnen, die auch das Altenheim führen, Schwester Wiltrudis als erste Leiterin des Kindergartens entsandt. Es konnten nun 65 Kinder aufgenommen werden.

 

Am 17. September 1964 fand die erste Messe im neuen Gotteshause statt. Die Messe feierte Pfarrer Heribert Longerich, die Predigt hielt Dechant Engelbert Laymann. Aber schon am 9. März 1965 verließ Pfarrer Longerich die Krahenhöhe wieder und wurde Pfarrer in Meschenich bei Köln.


Kaplan Rolf Schneider von St. Clemens war Pfarrverwalter, als Kaplan Julio Aguilar Sinovas zur Aushilfe entsandt wurde und eine Wohnung im alten Pfarrhaus bezog.

 

Am 23. April 1965 wurde Georg Stöber durch Joseph Cardinal Frings zum Pfarrer ernannt und am 16. Mai 1965 vom Dechanten Engelbert Laymann in sein Amt eingeführt. An ihm lag nun die Fertigstellung der immer noch im Bau befindlichen neuen Kirche und die Gestaltung der alten Kirche.


Die 1927 für die alte Kirche erbaute Orgel wurde 1966 durch die Firma Klais, Bonn, umgebaut, erhielt eine vom Domorganisten, Prof. Zimmermann, disponierte neue Registratur und wurde auf die Orgelbühne der neuen Kirche gestellt. Am 27. November 1966 konnte sie im Rahmen einer kirchenmusikalischen Woche mit einem Orgelkonzert der Gemeinde wieder übergeben werden.


Am 28. Februar 1971 erhielt der Erweiterungsbau der Kirche seine Weihe. Weihbischof Dr. Hubert Luthe übertrug die Märtyrer-Reliquien der heiligen Anatolius, Gereon und Ursula, die schon im ersten Hauptaltar der alten Kirche ruhten, in den neuen Hauptaltar.


1973 feierte die Gemeinde in einer Woche vom 10. bis 18. März in verschiedenen geistlichen, ökumenischen und geselligen Veranstaltungen ihr 100-jähriges Bestehen.