St. Severin

St. Severin

125 Jahre Pfarrkirche St. Severin

Im Jahr 1869 wurde vom Kirchenvorstand der Neubau der jetzigen Kirche beschlossen. Nachdem sich der seinerzeitige Pfarrer Fußbahn und auch seine Amtsvorgänger sehr um Spenden bemühten, stand dem Werke nichts im Wege. Die Kirchengemeinde erwarb das 3 Morgen große Grundstück für 1229 Mark. Am 21.11.1879 gab es einen Rückschlag, der Turm stürzte ein, noch bevor er ein richtiges Dach hatte. Davon unbeeindruckt, gingen die Bauarbeiten zügig voran, und die Kirche konnte am 23. Oktober 1881, dem Namenstag des heiligen Severin von Köln, bezogen und eingeweiht werden. Es war ein ausgelassenes Fest, das bereits am Vorabend durch Glockengeläut (daher das Glockenbeiern am Kirmessamstag) und Böllerschüsse eingeleitet wurde. Dechant Caumanns aus Bensberg weihte die Kirche auf den Namen des heiligen Severin.

Am 28.07.1886 wurde die Konsekration der neuen Kirche und der drei Altäre vorgenommen. In den Altären ruhen Reliquien der heiligen Ewalde, zweier Brüder, die als Missionare im Gebiet zwischen Rhein, Ruhr und Lippe tätig waren und um 695 den Märtyrertod fanden. Am 07.12.1887 erhielt die Kirche den Apollonia-Altar und am 31.12.1887 den Mutter-Gottes-Altar.

Die Orgel von 1851 wurde aus der Alten Kirche, die an der Ommerbornstraße gelegen war, übernommen. Da diese durch den Transport sehr gelitten hatte, erhielt die Pfarrkirche St. Severin im Jahr 1908 eine neue Orgel. In den Weltkriegen mussten die Kirchenglocken – bis auf die kleinste – abgegeben werden, die 1924 durch drei neue und 1957 durch fünf neue Glocken ersetzt wurden.
Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 1962 wurde die Kirche außen verputzt und innen in schlichtem Weiß angestrichen. Viele Teile der alten Ausstattung wurden entfernt und gingen verloren. Aus heutiger Sicht, ein großer Fehler, der Dank eines mutigen Kirchenvorstandsbeschlusses vom 30.06.1976 teilweise korrigiert werden konnte.

Die Kirche St. Severin wurde in den Jahren 1979 bis 1981 von unten bis oben total renoviert. Wo es möglich war wurde sie wieder in den alten neugotischen Stil für viel Geld zurückgebaut und nach alten Mustern ausgemalt.

Im Jahr 1989 bekam die Kirche eine neue Orgel. Die Kosten der sehr schönen neuen Orgel betrugen einschließlich aller Nebenkosten über 300 000 DM.

Die Sander Kirche zeigt sich heute weithin als beliebtes und von den Gläubigen auch von weit außerhalb der Sander Kirchengemeinde genutztes Gotteshaus und bildet ein in sich geschlossenes Kleinod neugotischen Baustils, welches die Geborgenheit bei Gott widerspiegelt und inspirierende Wohligkeit vermittelt.