19 | 04 | 2024

Neue Website der Kevelaer-Bruderschaft

Aktuelle informationen zur Kevelaer-Bruderschaft Bonn finden Sie unter:
www.bonner-muenster.de/kevelaer-wallfahrt

Kevelaer-Bruderschaft

Was ist die Kevelaer-Bruderschaft?
Die KEVELAR-Bruderschaft ist eine Gemeinschaft zur Förderung der Marienverehrung. Sie organisiert jedes Jahr in der letzten Woche der NRW-Sommerferien innerhalb der Kevelaer-Oktav in St. Remigius die Tagesbuswallfahrt und die Fußwallfahrt nach Kevelaer. Außerdem ist am 2. Sonntag im Januar eine gemeinsame Hl. Messe und anschließendes Beisammensein. (siehe auch weiter unten "Geschichte")

Während der Oktav ziehen die Fußpilger von Bonn nach Kevelaer, wo sie am 4. Tage der Fußwallfahrt ankommen. Neben der Fußwallfahrt besteht auch die Möglichkeit zur Teilnahem an der Tages-Buswallfahrt. Dann kommt man zusammen mit den Fußpilgern in Kevelaer an.

Beginnend mit dem feierlichen Hochamt in der Marienbasilika verbringen Fuß- und Buspilger, mit vielen Einzelpilgern aus der Bonner Region, ihren gemeinsamen Tag am Gnadenort, wo sie durch Beten und Singen einander den Glauben bezeugen und Kraft für die Bewältigung ihres Alltags schöpfen können. Alle Lebenden und Verstorbenen der Bruderschaft werden in den Hl. Messen während der Oktav und der Wallfahrt fürbittend eingeschlossen.

Das Gnadenbild von Kevelaer

Gnadenbild in St. Remigius Bonn
Gnadenbild in St. Remigius Bonn

Das heutige GNADENBILD in Kevelaer ist die Abbildung (Kupferstich 7,5 x 11 cm) eines Muttergottesbildes, das seit 1625 in Luxemburg verehrt wird. Von dort kamen im 30-jährigen Krieg zwei Soldaten nach Geldern und verkauften hier das Bildchen der Frau des Handelsreisenden Hendrick Busmann, die in einer nächtlichen Erscheinung dieses Bild in einem Heiligenhäuschen lichtumstrahlt gesehen hatte; auch ihren Nachbarn war in der Nacht ein übernatürlich helles Licht im Hause Busmann aufgefallen. Parallel dazu hatte Hendrick Busmann einige Monate vorher (vor Weihnachten 1641 beim Beten an einem Hagelkreuz in der Kevelaerer Heide wiederholt eine Stimme vernommen: "Op deze plaats sult gij mij een kapelleken bouwen!" Alsbald kam er diesem Wunsch nach und erbaute einen Bildstock in der Form, die seine Frau Mechel in der Erscheinung gesehen hatte. Am Sonntag, dem 1. Juni 1642 wurde dann das Gnadenbild vom zuständigen Pfarrer feierlich eingesetzt.

 

Zwölf Jahre danach war die heutige Gnadenkapelle (Nachbildung der Kapelle in Scherpenheuvel, Belgien/Flandern) errichtet. Information über den Ursprung und die Entwicklung des Wallfahrtsortes Kevelaer ist auch zu finden auf der Website www.wallfahrt-kevelaer.de unter "Entstehung der Wallfahrt".


Nach Einsetzung des Gnadenbildes in das Heiligenhäuschen nahmen die Wallfahrten ihren Anfang und der Strom der Pilger riss in dieser schlimmen Zeit des 30-jährigen Krieges (der erst 1648 endete) nicht mehr ab. Bereits 1642 kam die erste Prozession nach Kevelaer und zwar aus der Stadt Rees unter Führung von Stiftspfarrer Johannes Staell (gen. Stalenus), der auch maßgeblich am Zustandekommen der "Venloer Synode" (12. Februar 1647) beteiligt war.

Geschichte der Bruderschaft

Ab 1699 gab es regelmäßige Wallfahrten zur Kevelaer-Oktav aus Bonn. Bis 1802 wurde die Bruderschaft durch die Kapuzinermönche betreut. Seit 1806 ist die St. Remigiuskirche Bonn die Bruderschaftskirche der KEVELAER-Bruderschaft Bonn. Nachdem durch die Französische Revolution und die Auflösung des Kapuzinerklosters 1802 die Bruderschaft ihr Obdach verloren hatte, wurde die vom Pfarrer von St. Remigius am Remigiusplatz bereitwillig aufgenommen. Dieser Pfarrei wurde 1806 die Kirche des aufgehobenen Minoritenklosters als Pfarrheim zugewiesen. Seitdem ist die Minoritenkirche als Pfarrkirche St. Remigius (ehem. Patron St. Ludwig von Toulouse) die Heimat der Bonner Kevelaer-Bruderschaft


Bedeutende Persönlichkeiten sind im Protokollbuch erwähnt: z.B. Kurfürst Joseph Clemens, der 1702 Schirmherr des "Magistrats der Marianischen Prozession nach Kevelaer" wurde. Nach Joseph Clemens wurde auch Kurfürst Clemens August Schirmherr. Auch in der Kevelaer-Chronik ist für 1714 sogar der Besuch des Landesvaters, der preußische König Friedrich Wilhelm I. (ein entschiedener Protestant) sowie ein Erlass eines eigenhändigen Dekrets 1733 für die Sicherheit der Pilger dokumentiert.

In unerschüttlichem Glauben ihrer Mitglieder hat die Bonner Kevelaer-Bruderschaft die Ideen der Aufklärung und alle Wirren der Zeiten überlebt. Unterstützt wurde dies durch Berichte von wunderbaren Heilungen (vgl. Berichte 175,176-177 in "Ich bin geheilt", ISBN 13978-3-925747-10-6) 

Kevelaer-Gebetsecke in St. Remigius

Kevelaer-Gebetsecke in St. Remigius
Kevelaer-Gebetsecke in St. Remigius

1944 wurde durch Brandbomben St. Remigius und damit auch das Inventar, die Paramente und der Altar der Kevelaer-Bruderschaft restlos verbrannt.

 

1957 - über 150 Jahre nach Vertreibung der Minoriten - wurde Minoritenpater Manfred Schlereth Pfarrer an St. Remigius. Im Laufe der folgenden Jahre hatte er Spenden für die Anschaffung einer Statue als Ersatz für die 1944 zerstörte Statue erhalten. Weil seitens der Denkmalschutzbehörde keine Zustimmung zur Aufstellung einer Statue erreicht werden konnte, wurde von diesen Spenden nach reiflicher Überlegung 1960 der Kevelaer-Altar und somit eine Gebetsecke (im westl. Joch des Süd-Seitenschiffs) geschaffen, die das ganze Jahr über für viele Gläubige Anziehungspunkt ist.

Zugleich erfolgte durch den Maler Gangolf Minn aus Brühl die Restaurierung des 1899 angeschafften Stummel-Gemäldes "Maria Kevelaer", welches dann im Marmorrahmen "Symbol. Lichtgloriole" (geschaffen vom Bildhauer Hein Gernot aus Köln-Vingst nach den Plänen von Architekt Kurt Kleefisch vom Denkmalschutz) eingesetzt wurde.
Die Fa. Kallenborn aus Rieden erstellte die Altar-Mensa und die Bank für Kerzen. Das Kunstschmiede-Gitter auf der linken Seite entstand in der Bonner Werkstatt Karl König.

 

1994 wurde das Stummel-Gemälde gestohlen. Bis heute ist es trotz intensiver Nachforschungen verschwunden. Anhand des Farbnegativs (von Foto Blau-Niedecken erstellt zur Chronik 1992) hat Minorit Br. Ansgar Pohlmann ein Foto (vergrößert auf die Maße 40x 70 cm) in den leeren Rahmen eingesetzt.


2000 beauftragte Pfarrer Pater Sebastian Fusser im Zuge der Restaurierung der Spätnazarener-Bilder (Maler Franz Ittenbach und Carl & Andreas Müller) die Künstlerin Ingrid Kemp vom Amt für Denkmalpflege in Brauweiler mit der Neumalung des heute im Rahmen befindlichen Bildes. Trotzdem ist noch nicht die Hoffnung erloschen, dass irgendwann das Stummelgemälde "Maria Kevelaer" an seinen Platz im Strahlenkranzrahmen am Kevelaer-Altar in St. Remigius, wo die Kerzen zum Lob und Dank nie erlöschen, zurückgelangt.